Champions League der Frauen Müde Wölfe verpassen Triple

Kiew · Saarbrückerin Marozsan gewinnt mit Olympique Lyon die Champions League.

 Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg stehen nach dem Tor zum 1:4 gegen Olympique Lyon enttäuscht auf dem Rasen.

Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg stehen nach dem Tor zum 1:4 gegen Olympique Lyon enttäuscht auf dem Rasen.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Entkräftet und mit Tränen in den Augen sanken die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg zu Boden, Torfrau Almuth Schulz bugsierte den Ball voller Frust ins eigene Tor. Trotz einer erneuten Energieleistung ist der Traum vom zweiten Triple für den deutschen Meister noch geplatzt. Fünf Tage nach dem DFB-Pokalsieg scheiterte der deutsche Meister im Champions-League-Finale erst in der Verlängerung an der französischen Übermannschaft Olympique Lyon. Das Team von Trainer Stephan Lerch verlor am Donnerstagabend in Kiew nach umkämpften 120 Minuten mit 1:4 (0:0) gegen den Titelverteidiger, der damit zum dritten Mal in Serie die Königsklasse der Frauen gewann.

Vor 14 237 Zuschauern fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung, als Amandine Henry (98.), Eugenie Le Sommer (99.) und Ada Hegerberg (102.) innerhalb weniger Minuten das Spiel drehten. Den Schlusspunkt setzte Camille Abily für Lyon (116.). Zuvor hatte die Dänin Pernille Harder Wolfsburg noch in Führung gebracht (93.). Doch die Kräfte reichten nicht mehr aus, zumal der VfL nach einer Gelb-Roten Karte für Alexandra Popp ab der 96. Minute in Unterzahl agierte.

Eine Deutsche durfte aber doch jubeln. Dzsenifer Marozsan aus Saarbrücken triumphierte wie im Vorjahr mit Lyon und krönte eine weitere perfekte Saison. Die Mittelfeldspielerin war gerade erst zur Fußballerin des Jahres in Frankreich gewählt worden.

Die beiden besten Frauen-Teams Europas kämpften um jeden Meter, beide Abwehrreihen agierten hochkonzentriert und ließen kaum Chancen zu. Lyon – in der gesamten Saison noch ohne Niederlage –  zeigte die reifere Spielanlage. Wolfsburg hielt mit Leidenschaft dagegen. So blieben die großen Torchancen in der ersten Halbzeit aus. Erst im zweiten Durchgang ergaben sich vor allem für die Französinnen Gelegenheiten.

In der Verlängerung überschlugen sich die Ereignisse. Harder nutzte einen Konter zur überraschenden VfL-Führung. Der Titelverteidiger antwortete wütend. Konnte Schult zunächst noch gegen Shanice van de Sanden parieren (96.), gab es danach gegen den Dauerdruck der Französinnen kein Halten mehr.

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