Mit Unbekümmertheit aufs Podest

Ruhpolding. Mit dem zweiten Platz haben die deutschen Skijäger für erneute Jubelstürme in Ruhpolding gesorgt, ihr bestes Saisonergebnis eingefahren und mit der jüngsten Staffel seit 15 Jahren eine tolle WM-Generalprobe hingelegt

Ruhpolding. Mit dem zweiten Platz haben die deutschen Skijäger für erneute Jubelstürme in Ruhpolding gesorgt, ihr bestes Saisonergebnis eingefahren und mit der jüngsten Staffel seit 15 Jahren eine tolle WM-Generalprobe hingelegt. In der Besetzung Michael Rösch (25), Christoph Stephan (23), Arnd Peiffer (21) und Toni Lang (26) mussten sie mit zehn Nachladern lediglich den überragenden Norwegern um 1:20,2 Minuten den Vortritt lassen. Platz drei belegte Österreich und verteidigte die Führung im Staffel-Weltcup. "Es macht Riesenspaß mit den Jungs. Es wird von Tag zu Tag besser, Riesenkompliment an die ganze Truppe", erklärte der euphorische Bundestrainer Frank Ullrich. Er musste die Staffel unmittelbar vor dem Start noch umstellen. Der als Schlussläufer gemeldete Andreas Birnbacher klagte beim Warmlaufen über Kopfschmerzen sowie Schwindelgefühl und verzichtete auf den Start. Dafür kam Lang wie schon in Oberhof zu seinem zweiten Weltcup-Staffelrennen. "Ich habe es erst relativ spät erfahren", sagte Lang. "Es war aber schon meine zweite Staffel, von daher war ich locker."Rösch wechselte nach drei Nachladern beim Stehendschießen mit 10,5 Sekunden Rückstand fast gleichauf mit den zweit- und drittplatzierten Staffeln hinter Spitzenreiter Norwegen als Vierter. "Läuferisch war's top. Ich bin dabei", jubelte Rösch, der sich im Stehendanschlag durch den extrem schnell schießenden italienischen Startläufer aus dem Konzept bringen ließ. "Da hätte ich die fünf Dinger einfach wie im Training rausledern müssen", kritisierte er.Christoph Stephan schloss zur Spitze auf. Er benötigte nur eine Reservepatrone, lief die zweitbeste Rundenzeit, verausgabte sich total und wechselte als Dritter, winzige 2,4 Sekunden hinter Norwegen und Frankreich. "Ich hatte überragende Ski, aber beim Stehendschießen waren meine Beine kaputt. Da hatte ich Glück, dass ich mit nur einem Nachlader über die Runde gekommen bin. Zum Schluss bin ich wieder ins Koma gelaufen", erzählte er, nachdem er sich mit dem tollen Lauf ein nachträgliches Geschenk zum 22. Geburtstag am Montag gemacht hatte.Arnd Peiffer erfüllte in der zweiten Weltcup-Staffel seiner Laufbahn wie schon in Oberhof die Erwartung und wechselte als Zweiter mit 39,2 Sekunden Rückstand. "Es hat wieder Spaß gemacht. Blöd dass ich zweimal mit der ersten Reservepatrone nicht getroffen habe", meinte Peiffer. "Ich will aber nicht klagen. Die letzte Stehendscheibe habe ich nur reingewackelt." Toni Lang glänzte mit Nervenstärke beim Schießen und lief Rang zwei souverän nach Hause. "Es war total cool, mit der Fahne in der Hand ins Ziel zu laufen", sagte er.

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