Mit starker Jugendarbeit zu Erfolgen

Homburg. Wenn Vereine kund tun, verstärkt auf die Jugend setzen zu wollen, handelt es sich dabei nicht selten um Lippenbekenntnisse. Beim 1. Kleingolf-Club Homburg hingegen ist es praktizierte Realität

Homburg. Wenn Vereine kund tun, verstärkt auf die Jugend setzen zu wollen, handelt es sich dabei nicht selten um Lippenbekenntnisse. Beim 1. Kleingolf-Club Homburg hingegen ist es praktizierte Realität. Denn der Verein hat nicht nur genauso viele Mitglieder (zwölf), die jünger als 18 Jahre alt sind, wie alle anderen saarländischen Minigolfvereine zusammen - die Nachwuchsspieler kommen in Homburg auch zum Zug.

"Vier der sechs Spieler unserer Herrenmannschaft sind Jugendliche" erzählt Jugendwart Roman Münch, "die Integration von Nachwuchsspielern klappt hier ganz hervorragend und ist auf lange Sicht der richtige Weg." Das Erfolgsrezept der Homburger? "Wir investieren hier einfach viel in die Jugend. Nicht nur finanziell, vor allem auch zeitlich. Um die jungen Spieler zu überregionalen Turnieren begleiten zu können, haben wir schon viele Urlaubstage geopfert", erklärt Münch, der 2011 selbst deutscher Vizemeister bei den Senioren I (45 bis 58 Jahre) wurde.

Vorstandsmitglied Bernd Aumüller ergänzt: "Wir versuchen, viel mit den Jugendlichen zu unternehmen, haben schon Reisen zu Turnieren in Finnland und Italien organisiert. Ein paar Jungs haben sogar mit dem Fußball aufgehört, weil es ihnen bei uns besser gefallen hat."

Zwei Nachwuchsspieler der Homburger haben sich in der jüngsten Vergangenheit besonders hervorgetan. Die Schüler Marc Pape und Jan-Peter Lichtenberg konnten bei den deutschen Meisterschaften in Murnau überzeugen (Pape wurde dort sogar deutscher Schülermeister auf Beton), dass sie in den Jugendnationalkader berufen wurden. "Natürlich ist man darauf stolz. Da merkt man dann, dass sich die Jugendarbeit auszahlt", meint Roman Münch und ergänzt: "Ich bin überzeugt davon, dass die beiden das Potenzial mitbringen, sich auch im Nationalkader durchzusetzen."

Aber auch in anderen Bereichen lief es für den 1. KC Homburg, gegründet 1963, in den letzten Jahren rund. Vor allem 2011 war ein goldenes Jahr für den mitgliederstärksten Minigolfverein (81 Mitglieder) im Saarland: Bei den deutschen Meisterschaften, ausgetragen auf den Eternitbahnen in Homburg, räumten KCH-Spieler gleich vier Medaillen ab. Zweite Plätze gingen an Roman Münch und Gerrit Britz (Herren) sowie im Teamwettbewerb an die Senioren. Winfried Dümmler wurde bei den Senioren II (ab 58 Jahren) sogar deutscher Meister. Im Ligabetrieb spielt der KCH momentan in der Regionalliga Südwest und peilt den Aufstieg in die 2. Bundesliga an. Nach zwei von sechs Spieltagen liegt der Homburger Verein, der mit der jüngsten aller Mannschaften startet, auf einem aussichtsreichen zweiten Platz.

Bernd Aumüller weiß, dass Minigolf von vielen Menschen eher als kurzweiliges Freizeitvergnügen denn als anspruchsvoller Präzisions- und Wettkampfsportart wahrgenommen wird. Auf die Frage, mit welchen Argumenten man trotzdem weiter langfristig Jugendliche für Minigolf in Homburg gewinnen will, meint Aumüller augenzwinkernd: "Die Verletzungsgefahr ist nicht so wahnsinnig hoch." Da kann der KCH auf jeden Fall noch viel bessere Gründe in die Waagschale werfen. "Ein paar Jungs haben sogar mit dem Fußball aufgehört, weil es ihnen bei uns besser gefallen hat."

Roman Münch,

Jugendwart des

1. KC Homburg

Auf einen Blick

Im Saarland gibt es aktuell sieben Vereine, die Minigolf als Vereinssport anbieten: Freizeitclub Bliesen, Club der Kleingolffreunde Dudweiler, Kleingolf-Club Homburg, Verein für Bahnengolfsport Limbach, Bahnengolfclub Merchweiler/Bildstock, 1. Bahnengolf und Freizeitverein Ottweiler, Minigolfclub 1. Saar '68 St. Ingbert. Die Zahl der Vereine ist in den vergangenen Jahr konstant, die Mitgliederzahlen sind rückläufig - im Jahr 2012 sind es nur noch etwa 250. zen

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