Mit Selbstzweifeln ins Topspiel

Saarbrücken · Ein Sieg an diesem Samstag im Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga Südwest beim Tabellenführer Kickers Offenbach würde Unruhe und Unsicherheit beim 1. FC Saarbrücken vertreiben. Noch aber herrschen Zweifel.

 FCS-Offensivspieler Sven Sökler (links, hier mit Trainer Fuat Kilic) hofft, dass im Spitzenspiel gegen Kickers Offenbach der Knoten platz. Foto: Schlichter

FCS-Offensivspieler Sven Sökler (links, hier mit Trainer Fuat Kilic) hofft, dass im Spitzenspiel gegen Kickers Offenbach der Knoten platz. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Er ist so etwas wie das Sinnbild für die derzeitige Spielweise des 1. FC Saarbrücken : Sven Sökler, der im Normalfall ein Spiel der Fußball-Regionalliga aufgrund seiner individuellen Klasse alleine entscheiden kann, ist seit Wochen auf der Suche nach seiner Form. Beim 1:2 gegen Eintracht Trier saß der Spielmacher zunächst sogar nur auf der Bank.

"Ich habe da Verständnis für, denn auch ich weiß, dass ich es besser kann als in den letzten Wochen", gibt sich Sökler selbstkritisch, "von meiner Seite muss da mehr kommen. Man muss im Training weiter Gas geben, dann kommt es auch wieder. Ich hoffe jetzt gegen den OFC." Der OFC, das ist Spitzenreiter Kickers Offenbach . Dort muss der FCS an diesem Samstag um 14 Uhr nicht nur zum Spiel "Erster gegen Zweiter" antreten.

Mit einem Sieg gegen Saarbrücken und einer gleichzeitigen Niederlage der SV Elversberg in Freiburg würde Offenbach als erster Teilnehmer an der Relegation zur 3. Liga feststehen. Für den FCS geht es aber im Fernduell mit dem Nachbarn ebenfalls um wichtige Zähler Richtung Aufstiegsspiele. "Es ist brutal, was für eine Runde Offenbach spielt", lobt FCS-Trainer Fuat Kilic die Konstanz der Hessen. Eine Konstanz auch im Umfeld, die sich der 41-Jährige, der zuletzt vermehrt in die Kritik geraten ist, auch beim FCS wünscht: "Ruhe, Geduld, Zeit zur Entwicklung, Festhalten am Trainer, Glaube an die Mannschaft - das sind die Schlüsselbegriffe." Kilic führt an, dass beim OFC noch neun Stammspieler aus dem letztjährigen Kader dabei seien, mit dem der Club lange zwischen Platz zehn und 13 gestanden war.

Jetzt träumt man am Bieberer Berg von der Rückkehr in Liga drei und über 10 000 Zuschauern gegen den FCS. "Es werden etwa 2000 FCS-Fans die Mannschaft begleiten", berichtet der FCS-Fanbeauftragte Peter Thielges. Das Fehlverhalten einiger weniger und die drakonische Strafe des Saarländischen Fußballverbands mit dem Ausschluss aus dem kommenden Saarlandpokal (die SZ berichtete) stört Kilic auch in der Vorbereitung auf das wichtige Spiel in Offenbach. "Was in Wiesbach passiert ist, gehört nicht auf einen Fußballplatz", kommentiert der Trainer, dass ein FCS-Anhänger den Linienrichter verletzt haben soll: "Aber es wäre das erste Mal, dass ein Verband eine solch harte Entscheidung fällt." Der FCS habe keinen Einfluss auf die Sicherheitsvorkehrungen vor Ort in Wiesbach gehabt.

Beim Sichern des FCS-Tores in Offenbach wird Mounir Chaftar wegen Knieproblemen wohl fehlen, seinen Platz als linker Außenverteidiger dürfte Marco Meyerhöfer einnehmen. "Der Junge kam als Probespieler zu uns, hat sich weiterentwickelt und ist nun Leistungsträger", lobt Kilic und prophezeit, dass am Samstag keine Vorentscheidung im Relegationsrennen fallen wird: "Es wird bis zum letzten Spieltag spannend bleiben." Dazu sollte der FCS das Gastspiel in Hessen für sich entscheiden - vielleicht ja durch Sven Sökler.

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