Mit neuem Saisonziel ins neue Jahr: FCS-Chef Ostermann spricht deutlich von Aufstieg

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken soll bereits im kommenden Sommer den direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga schaffen. Dieses neue Saisonziel verkündete FCS-Präsident Hartmut Ostermann bei der Mitgliederversammlung.

 Die 355 anwesenden Mitglieder verfolgen die Rede von FCS-Präsident Hartmut Ostermann, der den Aufstieg in die 3. Liga als neues, aktualisiertes Saisonziel ausgab. Foto: Schlichter

Die 355 anwesenden Mitglieder verfolgen die Rede von FCS-Präsident Hartmut Ostermann, der den Aufstieg in die 3. Liga als neues, aktualisiertes Saisonziel ausgab. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Die Aufsichtsräte Egon Schmitt und Florian Kern sangen wie Schatzmeister Dieter Weller die Vereinshymne lautstark und mit Inbrunst, während sich Präsident Hartmut Ostermann und sein Vize Sebastian Pini mittels eines bereitgelegten Ausdrucks um Textsicherheit bemühten. Dennoch begann die Mitgliederversammlung des 1. FC Saarbrücken am Montagabend in der Congresshalle deutlich harmonischer, als sie endete.

Streitpunkt war der Paragraph 23 der Satzung. Darin heißt es, dass das Präsidium die Lizenzspielerabteilung ausgliedern und in eine Kapitalgesellschaft überführen darf. Der frühere Fan-Beauftragte Meiko Palm hatte schon im vergangenen Jahr eine Änderung des Paragraphen beantragt, war damals an angeblich formaljuristischen Gründen gescheitert. "Eine Entscheidung über eine Ausgliederung soll das höchste Gremium des Vereins fällen - nämlich die Mitgliederversammlung", forderte Palm, "in Zeiten, wo Energiedrink-Hersteller sich Vereine aneignen, müssen wir darauf achten, dass der FCS auch der FCS bleibt".

Präsident Hartmut Ostermann vertrat die Ansicht, dass man "eine Ausgliederung ohnehin nicht ohne die Mitgliederversammlung machen könne" und zweifelte die Rechtswirksamkeit des Palm'schen Änderungsantrags an: "Unwirksame Satzungsänderungen müssen wir nicht beschließen, auch wenn sie populistisch sind." Mit 243 Unterstützer-Unterschriften hat Palm letztlich durchgesetzt, dass der Verein sich in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung erneut mit dem Thema auseinandersetzen wird (Anfang 2015).

Klarheit herrscht jetzt beim Thema Ausweichspielstätte während des Umbaus des Ludwigsparkstadions. "Der Abbruch des Marathontors soll nach Beendigung der Relegationsspiele erfolgen", sagte Ostermann: "Naheliegend ist ein Ausweichen nach Elversberg. Aber da gibt es noch einiges zu erledigen. Ich denke vor allem an die Parkplatzsituation. Es muss dann eine Vereinbarung mit dem Stadionbesitzer getroffen werden. Aber es kann ja nicht in unserem Interesse sein, dass wir nach Kaiserslautern ausweichen müssen."

Vom ursprünglichen Zwei-Jahres-Plan für den Wiederaufstieg ist man derweil abgerückt. "Wir stehen auf einem Relegationsplatz für die 3. Liga. Das ist auch zweifellos das Ziel, das wir erreichen wollen", sagte Ostermann und erhöhte den Druck auf Trainer Fuat Kilic und die Mannschaft: "Das eine ist das Erreichen des Relegationsplatzes, das andere sich auch dort durchzusetzen. Aber das muss eben sein."

Die finanzielle Basis dafür scheint in Ordnung. Schatzmeister Dieter Weller verkündete für den Berichtszeitraum einen Gewinn von 270 000 Euro und gab der Hoffnung Ausdruck, man könne trotz Abstieg auch das laufende Geschäftsjahr zumindest mit "einer schwarzen Null" abschließen. "Wir sind auf einem Schuldenstand von 1,486 Millionen Euro", sagte Weller: "Wir müssen weiter konsolidieren und möglichst ganz von dem Schuldenstand runterkommen."

Den größten Applaus des Abends spendeten die 355 anwesenden Mitglieder einer Person, die nicht anwesend war: Für die Rückkehr des FCS-Idols Dieter Ferners als Leiter der AH-Abteilung gab es langanhaltenden Beifall.

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Auf einen BlickEine neue Fan- und Förderabteilung beim 1. FC Saarbrücken soll kommen. Wann und wie, das ließ Aufsichtsratsmitglied Florian Kern am Montag allerdings offen. Kern ist einer der Initiatoren, hatte mit einer Unterschriftenaktion auch die notwendigen Unterstützer gefunden, um mit Hilfe einer Satzungsänderung diese Abteilung mittels Mitgliederversammlung ins Leben rufen zu können. "In den Gremien herrscht mittlerweile Übereinstimmung, dass diese Abteilung gewünscht ist", erklärte Kern, "darum ziehe ich meinen Antrag auf Satzungsänderung zurück." Bei vielen Anhängern hinterließ dies einen faden Beigeschmack. Von "Kuhhandel" war die Rede. Kern habe bei der Inthronisierung von Vize-Präsident Sebastian Pini zugestimmt und erhalte dafür Unterstützung bei der neuen Abteilung. cor

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