Mit Kontinuität nach oben

St Wendel · Die Volleyballer des TV Bliesen haben das Spitzenspiel der 3. Liga Süd vor 350 Zuschauern gegen Titelfavorit Durmersheim mit 0:3 verloren. Trotzdem zählt der Aufsteiger zu den positiven Überraschungen der Liga.

 Der Bliesener Block streckt sich vergeblich: Trotz großem Kampf gab es im St. Wendeler Sportzentrum gegen Spitzenreiter und Titelfavorit Durmersheim eine klare Niederlage. Foto: Ruppenthal

Der Bliesener Block streckt sich vergeblich: Trotz großem Kampf gab es im St. Wendeler Sportzentrum gegen Spitzenreiter und Titelfavorit Durmersheim eine klare Niederlage. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Mit dieser Niederlage war zu rechnen. Trotz einer guten Vorstellung haben die Volleyballer des TV Bliesen am Samstagabend im Sportzentrum St. Wendel ihr Heimspiel in der 3. Liga Süd gegen den Spitzenreiter TuS Durmersheim mit 0:3 (21:25, 21:25, 20:25) verloren. Durmersheim stieg vergangene Saison aus der 2. Liga ab und will dort unbedingt wieder hin. Und es sieht so aus, als würde dieses Vorhaben gelingen. "Das war bislang unser stärkster Gegner", musste auch Bliesens Trainer Gerd Rauch zugeben.

"Wir sind angekommen"

Doch auch die klare Niederlage gegen den Spitzenreiter kann das insgesamt positive Saison-Zwischenfazit des Bliesener Übungsleiters nicht trüben. Sein Team war als Aufsteiger vor der Begegnung Tabellendritter. Nun steht der Liganeuling mit zehn Zählern im Tabellenmittelfeld. "Wir sind definitiv in der Liga angekommen", erklärt Rauch. In dieser Saison hat sich Bliesen als Hauptziel den Klassenverbleib auf die Fahnen geschrieben. Gerne würden sich die Nordsaarländer aber auch auf Dauer in dieser Spielklasse etablieren.

Dabei hatte es noch vor 15 Jahren nicht so ausgesehen, als sollte Bliesen einmal die beste Adresse für den Herren-Volleyball im Saarland werden. "Als ich hier als Trainer angefangen habe, spielte die erste Mannschaft in der Bezirksliga. Sonst hatten wir keine Teams", erinnert sich Rauch: "Mittlerweile haben wir vier aktive Mannschaften und im Jugendbereich alle Altersklassen besetzt."

Bliesen kletterte durch die saarländischen Klassen und etablierte sich auch überregional. Die Krönung des Aufschwungs war die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest im Frühjahr dieses Jahres und der erstmalige Aufstieg in die 3. Liga. Parallel zu dieser Entwicklung intensivierte der TV Bliesen auch die Jugend-Arbeit. Dort heimste der Turnverein in den vergangenen Jahren einen Saarlandmeister-Titel nach dem anderen ein. Mit Moritz Reichert (wechselte vor dieser Runde zum Bundesliga-Spitzenteam VfB Friedrichshafen ) brachte die Jugendabteilung auch schon einen Nationalspieler hervor. Zudem schmetterte der langjährige Erstliga-Spieler Tom Weber (aktuell beim Zweitligisten TSG Solingen) seine ersten Bälle in Bliesen über das Netz.

Traum von der 2. Liga

Auch im aktuellen Drittliga-Kader stehen mit Libero Sandy Schumacher und Zuspieler Dimitri Friedrich zwei Eigengewächse. Auch ansonsten spielen in Bliesen ausnahmslos Akteure aus dem Saarland oder Spieler, die wegen des Studiums hierher gekommen sind. Kein Bliesener Spieler hat übrigens vor dieser Runde jemals in der 3. Liga oder höher gespielt. "Da fehlt es in einigen Situationen noch an Erfahrung. Das war in den bisherigen Spielen auch zu merken", sagt Rauch.

Mittelfristig könnte sich der 47-Jährige vorstellen, mit seinem Team noch eine Liga höher zu klettern. "Wenn wir ein paar Jahre mit diesem Kader spielen können, sind wir sicher irgendwann auch mal stark genug, um in die 2. Liga aufzusteigen." Ein weiterer Aufstieg würde das ohnehin schon große Zuschauer-Interesse (Bliesen hat im Schnitt mehr als 300 Besucher bei seinem Heimspielen) noch einmal steigern. Auch finanziell wäre ein Aufstieg für durchaus zu realisieren. "Das wäre für uns stemmbar. Das ist im Volleyball lange nicht so teuer wie beispielsweise im Fußball", erklärt Rauch.

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