Mit kleinen Schritten nach oben

Saarbrücken. So ganz scheint Carola Bott noch nicht wieder im Saarland angekommen zu sein. Zu diesem Schluss muss man jedenfalls kommen, wenn man die Nachrichten-Agenturen zum Maßstab nimmt. Geht es nämlich nach denen, dann spielt die 24-jährige Nationalspielerin immer noch beim FC Langenfeld. Dabei ist sie schon im Sommer zurück zum 1

 Badminton-Nationalspielerin Carola Bott schlägt seit dieser Saison wieder für den 1. BC Bischmisheim auf. Die Formkurve der 24-Jährigen zeigt in den letzten Wochen steil nach oben. Foto: Wieck

Badminton-Nationalspielerin Carola Bott schlägt seit dieser Saison wieder für den 1. BC Bischmisheim auf. Die Formkurve der 24-Jährigen zeigt in den letzten Wochen steil nach oben. Foto: Wieck

Saarbrücken. So ganz scheint Carola Bott noch nicht wieder im Saarland angekommen zu sein. Zu diesem Schluss muss man jedenfalls kommen, wenn man die Nachrichten-Agenturen zum Maßstab nimmt. Geht es nämlich nach denen, dann spielt die 24-jährige Nationalspielerin immer noch beim FC Langenfeld. Dabei ist sie schon im Sommer zurück zum 1. BC Bischmisheim gewechselt - dorthin, wo sie vor Jahren ihre ersten Gehversuche im Aktivenbereich absolvierte.

Rein sportlich gesehen, fühlt sich Bott in Saarbrücken längst wieder pudelwohl. "Im Saarland macht es einfach Spaß, Badminton zu spielen, weil es viele Leute hier interessiert", erzählt die 24-Jährige. "Ich habe mich hier immer wohl gefühlt." Zwar wohnt sie weiter in Mülheim an der Ruhr, wo der Frauenstützpunkt des Deutschen Badminton-Verbandes beheimatet ist. Aber zu den Spielen reist Bott immer an.

Dass sie sich sportlich weiterentwickelt hat, bewies sie in der vergangenen Woche, als sie bei den Bitburger Saar Lor Lux Open in der Saarbrücker Saarlandhalle überraschend die Engländerin Elizabeth Cann schlug, immerhin die Nummer 29 der Welt. Von diesen Regionen ist Bott, die derzeit auf Position 161 notiert wird, noch ein gutes Stück entfernt. Aber sie pirscht sich langsam, aber sicher, in Richtung Top 100. Auch unter der Woche, als sie in zwei Länderspielen gegen England im Einzel unbesiegt blieb. "Ich habe schon vor, in einem Jahr den Sprung unter die besten 50 zu schaffen", gibt sie sich selbstbewusst.

Die Länderspiel-Einsätze gegen England kamen kurzfristig zu Stande, weil ihre Mannschaftskollegin Huaiwen Xu immer noch an den Folgen einer Mandelentzündung leidet. Auch in Bischmisheim fällt ihr die Aufgabe zu, Xu zu entlasten. Die 33-Jährige wird künftig mehr und mehr kürzer treten. "Ersetzen kann ich sie nicht", sagt Carola Bott, "aber ich habe einen großen Schritt nach vorn gemacht. Ich weiß, dass ich es kann - ich muss nur hart weitertrainieren und Konstanz in mein Spiel bringen."

Warum sie sich verbessert hat, erklärt Bott so: "Wir haben in Mülheim eine klare Struktur im Trainingsalltag. Außerdem mache ich deutlich mehr Krafttraining als vorher - das bringt einiges." Im Idealfall soll das alles so viel bringen, dass Bott in vier Jahren bei den Olympischen Spielen in London auf dem Court steht. "Das ist mein klares Ziel", sagt Bott und will sich deshalb die nächsten Jahre ganz auf den Sport konzentrieren. Die Chancen, dass sie demnächst einen Platz in der Sportfördergruppe der Bundeswehr erhält, stehen nicht schlecht.

Am Wochenende muss Bott mit dem BCB samstags bei Fortuna Regensburg antreten, ehe am Sonntag ihr alter Verein, der FC Langenfeld, um 14 Uhr in der Joachim-Deckarm-Halle der Gegner ist. Spätestens dann kann sich der Badminton-Freund vergewissern, dass Bott im Saarland angekommen ist.

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