Mit Kampf und Willen gegen den Abstieg

Saarlouis. Es ist unglaublich laut beim Training des Basketball-Bundesligisten Saarlouis Royals. Trainer René Spandauw schreit und feuert seine Spielerinnen an, als gäbe es kein Morgen mehr. Nicht ganz abwegig. Denn ob die Royals in der nächsten Saison noch in der 1. Liga spielen, ist fraglich bei sechs Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz

 Erst zwei Mal in dieser Saison durften die Royals-Spielerinnen über einen Sieg jubeln. Folgt nun Sieg Nummer drei? Foto: Rolf Ruppenthal

Erst zwei Mal in dieser Saison durften die Royals-Spielerinnen über einen Sieg jubeln. Folgt nun Sieg Nummer drei? Foto: Rolf Ruppenthal

Saarlouis. Es ist unglaublich laut beim Training des Basketball-Bundesligisten Saarlouis Royals. Trainer René Spandauw schreit und feuert seine Spielerinnen an, als gäbe es kein Morgen mehr. Nicht ganz abwegig. Denn ob die Royals in der nächsten Saison noch in der 1. Liga spielen, ist fraglich bei sechs Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Dort stehen die New Baskets Oberhausen, der Gegner der Royals an diesem Samstag um 20 Uhr in der Stadtgartenhalle.Ein Schicksalsspiel. Verlieren die Royals, wächst der Abstand auf acht Punkte. Und die wären in den acht verbleibenden Spielen kaum mehr aufzuholen. Selbst ein Sieg der Saarlouiserinnen am Samstag ist keine Garantie für den Ligaverbleib, nur wäre die Hoffnung dann etwas größer. "Wir haben diese Saison nur noch Endspiele", sagt Spandauw und nennt die Partie gegen Oberhausen ein "Vier-Punkte-Spiel".

Adamcyk und Häfele sind weg

Wie wichtig der Auftritt ist, haben die Spielerinnen längst registriert. "Wir wollen auf jeden Fall gewinnen", erklärt Katharina Müller, eine der Nachwuchskräfte. Aber gewinnen wollten sie im Grunde bisher jedes Spiel. Auch das am vergangenen Sonntag in Osnabrück. Doch es wurde die elfte Niederlage in der 13. Partie (55:70). "Die ersten sechs Minuten haben uns das Spiel gekostet. Da lagen wir schon mit zehn Punkten zurück", meint Spandauw. Wie schon so oft in dieser Saison. Mindestens so oft, wie sie auch ein Spiel erst im letzten Viertel abgegeben haben. Und deswegen stehen die Royals zurecht ganz unten und müssen nun umso mehr kämpfen.

Und gerade jetzt, wo sie zusammenstehen sollten, gibt es wieder einmal Veränderungen im Kader. Nach Renata Adamcyk hat nun auch Katharina Häfele die Mannschaft verlassen. Häfele hat eine Stelle als Lehrerin in Heidelberg angenommen. "Sie war für die Mannschaft unheimlich wichtig", erklärt Katharina Müller. Vor dem Hintergrund, dass immer mindestens zwei deutsche Basketballerinnen auf dem Spielfeld stehen müssen, wird es jetzt schwieriger. Die Belastung für die deutschen Spielerinnen wird noch größer, als sie es ohnehin schon ist. Stefanie Grigoleit sieht dadurch aber auch Chancen. "Jetzt erst recht", sagt sie: "Gerade, wenn es eng wird, schweißt uns das als Mannschaft zusammen." Das wird auch der einzige Weg aus dem Dilemma sein.

Spandauw fordert Begeisterung

Aber ist das Team von René Spandauw und seinem Assistenten Mariusz Dziurdzia wirklich eine echte Mannschaft? Bisher wirkte es eher wie ein zusammengewürfelter Haufen. Kein Wunder, gaben sich Neuzugänge und Abgänge in den vergangenen Wochen doch die Klinke in die Hand. Und es passt zur aktuellen Spielzeit, dass auch an diesem Samstag wieder ein Neuzugang sein Debüt geben wird: diesmal die US-Amerikanerin Charese Reed, die in Osnabrück noch keine Spielgenehmigung hatte.

René Spandauw will sich von all diesen Dingen nicht irritieren lassen. Er schreit, er puscht, er feuert an im Training. "Es geht nur noch über Kampf, Energie und Begeisterung", erklärt er. Jetzt müssen die Spielerinnen ihm nur noch folgen.

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