Mit Hilfe von außen oben bleiben

Saarbrücken · Die Verantwortlichen beim 1. FC Saarbrücken haben in dieser Saison Geld in die Hand genommen, um die A-Junioren zu verstärken, die sich in der Fußball-Bundesliga etablieren sollen. Bislang geht der Plan auf.

 Die A-Junioren des 1. FC Saarbrücken liefern in der Bundesliga Süd/Südwest eine prima Saison ab. Foto: Schlichter

Die A-Junioren des 1. FC Saarbrücken liefern in der Bundesliga Süd/Südwest eine prima Saison ab. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

1. FC Saarbrücken gegen FC Bayern München - da denken die Älteren an das glorreiche 6:1 über Franz Beckenbauer und Co. in der Bundesliga, die Jüngeren an das klägliche Scheitern im Gerichtsverfahren wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Bayern-Kickers. Wenn am kommenden Sonntag um 11 Uhr in Quierschied die U 19-Mannschaften des Bundesliga-Gründungsmitgliedes aus dem Saarland und des deutschen Rekordmeisters aufeinander treffen, ist es zumindest laut Tabelle ein Junioren-Bundesliga-Spiel auf Augenhöhe. Beide Mannschaften sind nach sieben Spielen punktgleich. "Mit elf Punkten hat aber noch keiner die Klasse gehalten", behält FCS-Trainer Martin Forkel das Wesentliche im Auge: "Wir dürfen uns nicht ausruhen und müssen genau so eklig auftreten wie in den letzten Wochen."

18 Abgänge bei B-Junioren

Der FCS hat diesmal in die U 19 investiert. Geld, das durch das Abmelden der zweiten Mannschaft frei geworden ist. "Wir wollten die Voraussetzungen schaffen, als einziger Herren-Regionalligist in der A-Junioren-Bundesliga zu bleiben", sagt Jugendkoordinator Stephan Kling: "Wir haben in unteren Jahrgängen einen solchen Aderlass an talentierten Spielern, dass wir das nur mit Zugängen von außerhalb kompensieren können." Alleine 18 B-Jugendliche hätten den FCS in den vergangenen 18 Monaten verlassen. Acht Spieler wurden vor der Saison verpflichtet. Der Russe David Kazarjan kam von der TSG Hoffenheim , die Franzosen Deniz Eraydin und Romain Gianfurcaro aus St. Avold sowie Yannick Messner vom 1. FC Kaiserslautern . Sie gehören zum jüngeren A-Jugend-Jahrgang. Ebenfalls vom FCK kam Eduard Loewen. Ylli Cermjani stand in der abgelaufenen Saison bereits im U 23-Aufgebot des FC Ingolstadt. Auch Stürmer Edvin Muratovic (Metz) und Torhüter Mathieu Nordt (Olympique St. Quentin) sind Spieler aus dem älteren Jahrgang des 26er-Kaders.

Die Neuen leben in Wohngemeinschaften in Saarbrücken . "Das funktioniert wie in der Mannschaft. Wir haben alle ganz schnell zusammen gefunden. Jeder kämpft für den anderen, das ist das ganze Geheimnis", erzählt der albanische Nationalspieler Cermjani, "ich selbst habe in Saarbrücken sofort das Vertrauen gespürt, das mir in Ingolstadt zuletzt fehlte". Den Vergleich mit dem großen FC Bayern fiebert man trotz der Punktgleichheit entgegen. "Natürlich ist es etwas Besonderes, auch wenn es auf dem Platz auch nur eine Mannschaft mit roten Trikots ist", sagt Cermjani, der nach der Saison den Sprung in den Profi-Kader das FCS schaffen will: "Wir wollen unbedingt punkten, um unser Ziel Klassenverbleib so schnell wie möglich zu erreichen."

"Immer eine Herausforderung"

Der Weg bis zum Klassenverbleib ist noch weit. Und selbst wenn dieser erneut geschafft werden sollte, will man sich beim FCS noch nicht zu den Etablierten zählen. "Für uns ist die Bundesliga jedes Jahr immer aufs Neue eine Herausforderung", sagt Kling, "egal, ob wir nun zwei, fünf oder sieben Jahre dazu gehören". Das wäre dann aber doch mindestens so glorreich wie das 6:1 gegen die "großen Bayern" von damals.

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