Mit einer Arbeitsgruppe aus der Krise

Hamburg · Der Deutsche Handball-Bund (DHB) und die Handball-Bundesliga (HBL) haben auf die leeren Hallen beim Supercup reagiert und eine Arbeitsgruppe gebildet. Die Gruppe um DHB-Präsident Bernhard Bauer, Vizepräsident Bob Hanning und HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann tagte bereits am Rande der Veranstaltung.

"Das war ein Schuss vor den Bug, aber die Hallen machen sich nicht von alleine voll", sagte Bohmann gestern. Bei den Spielen in Bremen und Hamburg war nur knapp ein Drittel der Karten verkauft worden.

Für die Zukunft mahnte der Liga-Boss eine bessere Vermarktung von Länderspielen an. "In diesem Bereich muss sowohl vom DHB als auch von Seiten der Liga und den Clubs mehr kommen. Jahrelang ist da vieles falsch gelaufen. Es liegt viel Arbeit vor uns", sagte Bohmann: "Wir stehen im Wettbewerb mit anderen Sportarten. Da müssen wir auch nach links und rechts schauen, um uns das ein oder andere Erfolgsrezept abzugucken."

Weltmeister-Trainer Heiner Brand reagierte besorgt auf die leeren Hallen. "Das geringe Interesse war nicht erfreulich", sagte Brand. Angesichts der verpassten EM-Qualifikation könne er es verstehen, dass "zurzeit nicht ganz die Hochstimmung um den Handball herrscht".

Der DHB-Sportmanager kritisierte zudem die Planung des Vier-Nationen-Turniers. "Die Wahl der großen Hallen war vielleicht ein bisschen unglücklich", sagte Brand, der die deutschen Handballer 2007 als Bundestrainer zum WM-Titel geführt hatte.

Erfreut zeigte sich der 61-Jährige von der sportlichen Leistung der Nationalmannschaft. "Der Turniersieg war ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Brand. Die Mannschaft seines Nachfolgers Martin Heuberger hatte am Wochenende gegen den Olympiazweiten Schweden (29:24), Außenseiter Ägypten (36:26) und Polen (24:23) gewonnen.

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