Champions League Mit einem „Tag der Tore“ ins Finale

München · Bayern München fühlt sich bereit für das Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid – trotz einiger personeller Sorgen.

 Gegen Eintracht Frankfurt wurde der mit vier Nachwuchsakteuren in der Startelf agierende FC Bayern kaum gefordert. Hier jubelt Torschütze Niklas Süle (links) mit Mats Hummels, Sandro Wagner und Sebastian Rudy (von links).

Gegen Eintracht Frankfurt wurde der mit vier Nachwuchsakteuren in der Startelf agierende FC Bayern kaum gefordert. Hier jubelt Torschütze Niklas Süle (links) mit Mats Hummels, Sandro Wagner und Sebastian Rudy (von links).

Foto: dpa/Matthias Balk

Karl-Heinz Rummenigge ist aufgeregt. Und nicht nur er. „Wir fiebern dem Rückspiel entgegen, bei der besten Mannschaft der Welt, die die Champions League seit 2014 drei Mal gewonnen hat“, sagt der Vorstandsvorsitzende von Bayern München vor dem Spiel des Jahres. Real Madrid „ist zweifellos die Benchmark im Weltfußball“. Ebenso klar ist aber auch: Nach dem Dienstagabend (20.45 Uhr/ZDF und Sky) soll die internationale Hackordnung nicht mehr gelten.

Der FC Bayern plant den Sturz der Königlichen – trotz des doch arg ernüchternden 1:2 aus dem Halbfinal-Hinspiel am vergangenen Mittwoch. Dass die Revolution kein Spaziergang wird, weiß aber auch Rummenigge: „Wenn wir uns den Traum vom Finale verwirklichen wollen, brauchen wir definitiv die beste Leistung der gesamten Saison. Der 1. Mai 2018 wird für uns garantiert der Tag der Arbeit – und dann hoffentlich ein Feiertag.“

Genau genommen muss er der „Tag der Tore“ werden. Das betonten nach dem leichten Aufgalopp mit einer C-Auswahl – Niklas Dorsch (20), Meritan Shabani (19), Lukas Mai (18) und Franck Evina (17) in der Startelf – am Samstag in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt und den künftigen Münchner Trainer Niko Kovac (4:1) alle. Etwa Torhüter Sven Ulreich: „Wir müssen unsere Tore machen, das ist das Rezept.“

Auf Ulreich wird es ankommen – und auch auf Robert Lewandowski, der im Hinspiel zum wiederholten Male nicht unter Beweis stellen konnte, dass er ein Mann für die ganz wichtigen Spiele ist. Kollege Sandro Wagner findet es unfair, „dass jetzt alle auf ihm rumhacken“, Trainer Jupp Heynckes gab dem Polen nach einem „guten Gespräch“ eine Einsatzgarantie. „Für mich“, betonte er, „ist Robert Lewandowski ein Weltklasse-Spieler“.

Die Bayern gaben am Samstag zu, dass sie nach der Niederlage im Hinspiel „echt zu knabbern“ hatten, wie etwa Wagner sagte – nun jedoch hätten sie sich „geschworen, dass wir im Rückspiel alles reinwerfen werden“. Außerdem sei Real nicht überragend, betonte Wagner: „Bei jeder Flanke oder jedem langen Ball waren die am Schwimmen da hinten. Daher wissen wir, wo wir den Hebel ansetzen müssen.“

Hoffnung auf das Weiterkommen macht den Münchnern, dass Real im Viertelfinal-Rückspiel zu Hause gegen Juventus Turin (1:3) bis in die Nachspielzeit 0:3 zurücklag. Dies ist auch ein Grund für Madrids Trainer Zinedine Zidane, auf dem Weg zum Titel-Hattrick das „Spiel des Jahres“ für seine Mannschaft auszurufen. „Ich fordere alle Spieler auf, ein Riesenspiel zu machen“, sagte er nach dem 2:1 gegen CD Leganes. Wie Heynckes ließ auch er seine Stammspieler auf der Bank oder hatte sie gar nicht erst im Kader.

Real ist die erste Mannschaft, die sechs Pflichtspiele nacheinander gegen den FC Bayern gewonnen hat. Doch daheim sind die Königlichen verwundbar, das ist nicht erst seit Juventus bekannt. Im Viertelfinale 2017 gelang es ja auch dem FC Bayern, im Bernabeu ein 1:2 aus dem Hinspiel innerhalb von 90 Minuten zu egalisieren. Nach der Verlängerung stand es allerdings 2:4.

Wie vor einem Jahr werden die Münchner auch diesmal nicht in Bestbesetzung antreten. Neben Manuel Neuer, Kingsley Coman und Arturo Vidal sind Jérôme Boateng und Arjen Robben nicht einsatzbereit. David Alaba und Javi Martinez sollen wieder fit sein. Real fehlt neben Rechtsverteidiger Dani Carvajal auch Offensivspieler Isco.

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