Mit Dresden in die Dortmunder Heimat

Dresden. Es wird ein besonderer Moment für Ralf Loose, wenn er heute kurz vor 20.30 Uhr im Dortmunder Stadion einläuft. "Da erstmals als Trainer zu stehen, wo ich meine ersten Schritte als Profi-Spieler gemacht habe, wo ich jahrelang mit meinem Vater auf der Tribüne stand, das wird ein komischer Moment", sagt der Trainer von Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden

Dresden. Es wird ein besonderer Moment für Ralf Loose, wenn er heute kurz vor 20.30 Uhr im Dortmunder Stadion einläuft. "Da erstmals als Trainer zu stehen, wo ich meine ersten Schritte als Profi-Spieler gemacht habe, wo ich jahrelang mit meinem Vater auf der Tribüne stand, das wird ein komischer Moment", sagt der Trainer von Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden. Heute fordert der Außenseiter in der zweiten Runde des DFB-Pokal den deutschen Meister heraus, nachdem Dynamo in Runde eins Vize-Meister Bayer Leverkusen 4:3 aus dem Pokal kickte."Viele Freunde und Bekannte von mir werden auf der Tribüne sitzen", sagt der gebürtige Dortmunder. Ein emotionaler Tag für den Trainer. Immerhin spielte der Defensivspezialist von 1981 bis 1986 für den BVB und verzichtete für die Rettung seines Heimatvereins damals sogar auf Gehalt. "Mitte der 1980er Jahre ging es dem BVB finanziell schlecht. Da haben wir Spieler auf einen Teil des Gehalts verzichtet, ich auch. Wenn man Dortmunder ist, will man diesen Verein doch am Leben halten", erzählt der 48-Jährige. "Ich war als Jugendlicher quasi von einer Sekunde auf die andere von der Tribüne auf den Rasen gewechselt, der Sprung in die erste Mannschaft gelang mir relativ früh", erinnert sich Loose, der mit seinem Vater alle Spiele der Borussia im Stadion verfolgte. "Ich habe von vielen Top-Trainern profitiert, am meisten wohl von Branko Sebec, der mir als erster das Vertrauen schenkte und mir gemeinsam mit dem damaligen und heutigen Präsident Reinhard Rauball den Weg in die erste Mannschaft geebnet hat. Auch unter Udo Lattek hatte ich mittrainieren dürfen."

Dass es für den Meister in der Champions League schwer werden würde, war für Loose klar: "Wenn man Meisterschaft, Pokal und Champions League spielt, braucht man Alternativen. Die hat Dortmund nicht verpflichtet." Eine Chance auch für Dynamo? Loose sagt: "Für uns ist nicht viel drin, wir sind der Außenseiter. Aber für viele unserer Spieler wird es das größte Erlebnis ihrer Karriere." Nicht nur für die. "Ich werde versuchen, die Emotionen an die Seite zu drücken und das Spiel als Tagesgeschäft zu sehen", sagt Ralf Loose. "Zumindest fast", schiebt er hinterher. dapd

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