Mit dem Herzen noch in Köln

Köln · Köln. Zwei Sätze von Lukas Podolski lassen aufhorchen. "Es sind noch zehn Spiele. Ich werde bis zum Ende alles geben", sagt der Nationalspieler. Das klingt nach Abschied. Die Aussage verhärtet Spekulationen um einen Wechsel nach der Saison zum FC Arsenal in die englische Premier League. Der Stürmer könnte den 1. FC Köln als Retter verlassen

 Bleibt die Kölner Kultfigur? Lukas Podolski gibt auf dem Spielfeld jedenfalls noch alles für "seinen" FC - und zeigt es nach einem Tor stets an. Er erzielte 16 der 31 Kölner Saisontreffer. Foto: Vennenbernd/dpa

Bleibt die Kölner Kultfigur? Lukas Podolski gibt auf dem Spielfeld jedenfalls noch alles für "seinen" FC - und zeigt es nach einem Tor stets an. Er erzielte 16 der 31 Kölner Saisontreffer. Foto: Vennenbernd/dpa

Köln. Zwei Sätze von Lukas Podolski lassen aufhorchen. "Es sind noch zehn Spiele. Ich werde bis zum Ende alles geben", sagt der Nationalspieler. Das klingt nach Abschied. Die Aussage verhärtet Spekulationen um einen Wechsel nach der Saison zum FC Arsenal in die englische Premier League. Der Stürmer könnte den 1. FC Köln als Retter verlassen. Beim 1:1 (0:1) bei 1899 Hoffenheim unterstrich Podolski mit seinem Tor in der 81. Minute seine Bedeutung für den Fußball-Bundesligisten im Abstiegskampf.16 von 31 Kölner Treffern in dieser Saison hat Podolski erzielt. Diesmal war der 26-Jährige sogar mit dem Kopf erfolgreich. "Das ist ja nicht so außergewöhnlich, ich habe schon ein paar Mal mit dem Kopf getroffen", wiegelt er ab. Vom Theater um seine Person gibt er sich unbeeindruckt: "Ich kann gut damit umgehen. Der Druck macht mir nichts aus." Direkten Nachfragen nach seiner Zukunft weicht Podolski aus. Als ein Journalist wissen will, ob er sich die Arsenal-Spiele im TV ansieht, entgegnet er "Nächste Frage." Dann dreht er sich weg.

Dass er Köln verlassen wird, scheint so gut wie sicher. Von einem Wechsel würden der FC und Podolski, dessen Vertrag bis 2013 gilt, profitieren. Köln würde eine Ablöse kassieren, Podolski kommende Saison in einer Spitzenmannschaft spielen. FC-Trainer Stale Solbakken hat sich wohl mit dem Abgang des Stürmers, dessen Marktwert auf 20 Millionen Euro geschätzt wird, abgefunden. "Lukas hat alles für den FC gemacht. Das wird er auch in den letzten Spielen tun", sagt er, und schiebt erst mit Verspätung hinterher: "Ob er wechselt, oder nicht." Sportdirektor Volker Finke antwortet auf Fragen zu Podolski vage: "Wir haben uns versprochen, nach außen nichts in Bezug auf Vertragsdetails zu kommunizieren. Man muss da ja kein Öl ins Feuer gießen."

Mit dem Herzen ist Podolski noch in Köln. Gegen Hoffenheim war er an allen gefährlichen Aktionen des FC beteiligt, ehe er die 1899-Führung durch Marvin Compper (33. Minute) neun Minuten vor Schluss ausglich. "Wir haben Moral gezeigt und bewiesen, dass es bei uns stimmt", sagt Podolski, der Komplimente von seinen Mitspielern erhält. Verteidiger Christian Eichner sagt: "Der Punktgewinn ist sein Verdienst. Man kann vor dem Jungen nur den Hut ziehen, wie er mit der Situation umgeht."

Mittelfeldspieler Martin Lanig erzählt von einer Anekdote nach dem Spiel unter der Dusche. "Ich habe Lukas gesagt, dass ich hoffe, dass er nach seinem Tor und dem Punktgewinn jetzt in Köln bleibt." Auf die Frage, was Podolski darauf geantwortet habe, sagt Lanig: "Nichts." dapd

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