Millionen-Investitionen in die Sportschule

Püttlingen. Alle drei Jahre wieder treffen sich die Mitglieds-Verbände des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) zu ihrer Mitgliederversammlung. Und vor der Versammlung am kommenden Sonntag ab 10 Uhr im Püttlinger Trimm-Treff hat LSVS-Präsident Gerd Meyer Positives zu verkünden. "Wir bauen eine Multifunktionshalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule", erklärt er

Püttlingen. Alle drei Jahre wieder treffen sich die Mitglieds-Verbände des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) zu ihrer Mitgliederversammlung. Und vor der Versammlung am kommenden Sonntag ab 10 Uhr im Püttlinger Trimm-Treff hat LSVS-Präsident Gerd Meyer Positives zu verkünden. "Wir bauen eine Multifunktionshalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule", erklärt er.

Konjunkturprogramm hilft

Die neue Halle, die hinter der Leichtathletik- und Badmintonhalle stehen soll, wird die Größe von zwei Handball-Feldern haben und 15 Meter hoch sein. "Wir haben das Riesenglück, ins Konjunkturprogramm II reingerutscht zu sein", sagt Meyer, der die Kosten der Halle auf etwa 6,5 Millionen Euro beziffert. Fünf Millionen Euro davon kommen aus dem Konjunkturprogramm.

In der Halle sollen vor allem die Schüler des Gymnasiums am Rotenbühl, Elite-Schule des Sports, trainieren, aber auch Tischtennis- oder Badmintonspieler. "Die Halle soll für alle Sportarten offen sein", sagt Meyer. Zwei kleine Schmankerl: Zum einen wird die Halle fernsehgerecht ausgestattet sein, zum anderen wird eine Tribüne installiert, die 1000 Zuschauer fassen kann. Meyer: "Unsere Tischtennis-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken und TTSV Fraulautern könnten dort ihre Spiele austragen." Die Ausschreibung soll im November erfolgen, Baubeginn ist für Anfang 2010, die Fertigstellung für das Frühjahr 2011 anvisiert.

Fortgeschritten sind auch die Planungen für einen neuen Naturrasen-Fußballplatz und zwei bis vier Tennisplätze. Standort: hinter der Ringerhalle in die Böschung. Außerdem will die Saarbrücker Rudergesellschaft Undine ein Ruderleistungszentrum an der Saar für etwa zwei Millionen Euro errichten und hofft auf eine Drittelfinanzierung durch Verein, LSVS und Bund. Auch über eine Finnbahn denkt der LSVS nach. Meyer: "Das ist eine gute Sache." Ansonsten hält sich Meyer zurück: "Es gibt noch viele Wünsche. Aber diesen können wir erst nähertreten, wenn wir weitere finanzielle Zusagen über Bundesmittel haben und wir es uns leisten können."

Seit sieben Jahren ist Gerd Meyer Präsident der "größten Bürgerbewegung im Saarland", wie er gern betont. 405 000 Saarländerinnen und Saarländer sind in 2150 Sportvereinen organisiert. Meyer stellt sich zur Wiederwahl - und kann auf großen Rückhalt bauen. Schließlich gelingt es dem Präsidenten zumeist, die unterschiedlichen Interessenlagen - Breitensport, Spitzensport, Sportstättenbau - irgendwie unter einen Hut zu bringen.

Auch das übrige LSVS-Präsidium mit den beiden Vize-Präsidenten Kurt Bohr und Werner Zimmer und mit Jürgen Fried und Helma Kuhn-Theis tritt zur Wahl an. Zwei Personen hingegen nicht mehr: Für Günter Müller, den ehemaligen Präsidenten des Saarländischen Fußballverbandes (SFV), soll der neue SFV-Präsident Franz Josef Schumann aufrücken. Der Präsident der saarländischen Reiter, Karl-Heinz Groß, kandidiert für den Platz, den Paul Hans freimachen wird. Hans, Präsident des Saarländischen Tennisbundes, wird ab 1. August Nachfolger des verstorbenen LSVS-Hauptgeschäftsführers Bernhard Gill. "Das Präsidium hat Paul Hans einstimmig berufen", sagt Meyer, "und die Berufung wurde überall mit Wohlwollen aufgenommen. Er bringt alle Voraussetzungen und viel Erfahrung mit." Außerdem sollen in den nächsten Jahren jüngere Fachverbandspräsidenten und Sportler über den Landesausschuss für Leistungssport La-L, die Sportplanungskommission und andere Aufgaben auf Führungspositionen vorbereitet werden.

Erfolgreicher Nachwuchs

Dass die Mitgliederzahlen des LSVS in den vergangenen vier Jahren um gut drei Prozent gesunken sind, macht Meyer größtenteils an der demographischen Entwicklung fest und hält das nicht "für einen Grund zur Panik". Er sagt aber auch: "Wir haben noch einiges an Potenzial, das ausgeschöpft werden kann - vor allem im Jugendbereich und bei den Senioren." Apropos Potenzial: Da freut sich Meyer, dass er mindestens bis zu Olympia Spielen 2012 die Geschicke des Saarsports mitgestalten kann. "Gerade bei der Jugend sind wir sehr gut aufgestellt", sagt Meyer und erinnert an 18 Medaillen bei Jugend- und Junioren-Europameisterschaften und Weltmeisterschaften 2008.

Genug Betätigungsfelder also für den Saartoto-Geschäftsführer, der Ende November 65 Jahre alt wird und dann die Rente genießen will. "Ich werde wohl noch öfter an der Sportschule sein als bisher", sagt Meyer lachend und fügt hinzu: "Aber meine Familie wird sicher mehr von mir haben. Und mein Enkelkind Carla werde ich dann vom Kindergarten abholen - das habe ich ihr versprochen." "Ich werde wohl noch öfter an der Sportschule sein als bisher. Aber meine Familie wird sicher mehr von mir haben."

LSVS-Präsident Gerd Meyer über seine Zeit nach dem Berufsleben

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