Motorsport Karriereplanung mit Ruhe, Vernunft und ohne Eile

Köln · Mick Schumacher will in die Formel 1. Doch 2019 geht der hochtalentierte Sohn von Michael Schumacher in die Formel 2, um zu reifen und zu lernen.

 In der Formel 3 feierte Mick Schumacher am Ende einen Sieg nach dem anderen. Jetzt steigt der 19-Jährige in die Formel 2 auf.

In der Formel 3 feierte Mick Schumacher am Ende einen Sieg nach dem anderen. Jetzt steigt der 19-Jährige in die Formel 2 auf.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Mick Schumacher hat auf seinem akribisch geplanten Karriereweg in die Formel 1 einen Gang hochgeschaltet und wird im kommenden Jahr mit Prema Racing in der Formel 2 antreten. „Für mich ein logischer Schritt“, sagt der 19 Jahre alte Formel-3-Europameister: „Denn ich möchte an meiner technischen Erfahrung und den fahrerischen Fähigkeiten weiter feilen.“

Nach einer großartigen zweiten Saisonhälfte 2018, in der Schumacher in der Formel 3 ein Rennen nach dem anderen und am Ende die Meisterschaft gewann, war zwischenzeitlich sogar spekuliert worden, er könne ohne Umweg sofort in die Formel 1 aufsteigen. Doch das hätte seine bisherige Karriereplanung geradezu konterkariert, denn Schumacher junior wurde bislang mit Ruhe und Vernunft aufgebaut.

2015 tauchte der Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher erstmals unter seinem richtigen Namen in der Szene auf. 16 Jahre alt war der blonde Mick, als er mit dem Namenszug „M.Schumacher“ auf dem Overall in die ADAC Formel 4 einstieg. Bis dahin hatte er als „Mick junior“ oder „Mick Betsch“, dem Mädchennamen seiner Mutter Corinna, im Kart beachtliche Ergebnisse erzielt. Zwei Jahre fuhr Schumacher Formel 4, zwei weitere Jahre Formel 3, nun wird also die nächste Stufe gezündet.

Natürlich trägt Schumacher diesen großen Namen, und natürlich werden Vergleiche mit seinem Vater gezogen, das ist unvermeidlich. Er selbst kann mit diesem Druck mittlerweile ganz gut umgehen, zumindest vermittelt er diesen Eindruck nach außen. Er habe „kein Problem mit Vergleichen zu meinem Papa. Denn mein Papa ist der Beste, darum ist er auch mein Vorbild“, sagte er in einer RTL-Dokumentation: „Selbst andere Weltmeister vergleichen sich mit meinem Papa.“

Dieser berühmte Papa habe ihm bei einem ihrer vielen Besuche auf der Kartbahn in Kerpen irgendwann einmal die Frage aller Fragen gestellt: „Willst du das jetzt professionell machen?“ Mick wollte, und nach wie vor hat er diesen großen Traum, dieses große Ziel Formel 1, aus dem er auch überhaupt keinen Hehl macht: „Da lasse ich mich nicht von abbringen.“

Der Name Schumacher garantiert neben dem fahrerischen Können auch einen großen Werbewert, deshalb haben sich die großen Teams wie Mercedes und Ferrari schon mal in Stellung gebracht. Schumachers Auto wurde in der letzten Saison von einem Mercedes-Motor angetrieben, sein Kontakt zu den Silberpfeilen ist ausgesprochen gut, und auch Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene stellte fest, dass man zu einem Schumacher wohl kaum „Nein“ sagen könne.

Die Superlizenz, den „Führerschein“ für die Formel 1, hat Mick Schumacher seit seinem EM-Sieg in der Formel 3 bereits in der Tasche – und das Lob seines früheren Teamchefs Frits van Amersfoort wahrscheinlich im Ohr: „Mick hat immer gezeigt, dass er lernen möchte, er ist ein Rennfahrertyp, der viel arbeitet, er benutzt seinen Kopf.“ Und seinen Gasfuß. Demnächst in der Formel 2.

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