Formel 1 Schumi junior soll jetzt Vettel helfen

Sakhir · Mick Schumacher bestreitet heute seine ersten Testfahrten im Ferrari – und soll einen Beitrag zur Wende leisten.

 Formel-2-Pilot Mick Schumacher ist derzeit ein gefragter Mann – wie die vielen Handys zur Sprachaufnahme vor ihm unterstreichen.

Formel-2-Pilot Mick Schumacher ist derzeit ein gefragter Mann – wie die vielen Handys zur Sprachaufnahme vor ihm unterstreichen.

Foto: dpa/Luca Bruno

Mick Schumacher (20) hatte Träume wie ein ganz gewöhnliches Kind. Poster seines berühmten Vaters hingen vermutlich nicht in seinem Zimmer, doch Rennfahrer werden und einen Ferrari fahren, das wollte er wie unzählige andere. Ein Rennfahrer ist Mick Schumacher geworden – und der nächste Herzenswunsch erfüllt sich an diesem Dienstag. Bei den Formel-1-Testfahrten in Bahrain wird der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher ins Cockpit des Ferrari SF90 steigen – in den Dienstwagen von Sebastian Vettel und Charles Leclerc.

„Ich hatte noch kaum Zeit, mich damit zu beschäftigen, weil ich mich voll auf die Formel 2 konzentriert habe“, sagte Schumacher nach seinem Debüt im Unterbau der Königsklasse: „Das war die bessere Strategie. Aber ab sofort kann ich mich auf das Formel-1-Auto freuen.“

Diese Chance ist aber kein Geschenk für einen, dessen Vater mit den Roten fünf Fahrertitel sammelte. Schumacher, im Vorjahr Sieger der Formel-3-Europameisterschaft, hat sich den Platz in der Ferrari Driver Academy, der Talentschmiede der Scuderia, erkämpft – auch wenn der Zugang für ihn mutmaßlich etwas einfacher war.

Als Mitglied der Akademie wird er nun für Testfahrten herangezogen. Dabei steht er längst im internationalen Blickpunkt, wird schon als künftiger Partner des hochtalentierten Leclerc gesehen und damit als Nachfolger Vettels. Doch auch als Testfahrer ist die Verantwortung groß. Das Rennwochenende in der Formel 1 verlief schlecht für Ferrari, Vettel wurde nur Fünfter, den Dritten Leclerc kosteten Motorprobleme den sicher geglaubten Sieg.

„Wir haben noch keine genaue Erklärung für das, was passiert ist“, sagte Teamchef Mattia Binotto: „Die Tests werden hilfreich sein für China.“ In Shanghai findet in zwei Wochen das dritte Saisonrennen statt, Ferrari steht nach dem enttäuschenden Saisonstart unter Zugzwang. Und Schumacher soll einen kleinen Beitrag zur Trendwende leisten. „Ich bin sicher, dies wird eine großartige Erfahrung werden“, sagte er.

Diese sammelte er auch in der Formel 2. Schumacher fuhr auf die Plätze acht und sechs, am Sonntag stand er in seinem zweiten Rennen sogar auf der Pole-Position. Große Fehler leistete er sich nicht, die fehlende Erfahrung im 620-PS-starken Boliden machte sich aber bemerkbar. „Die Kollegen, die zwei, drei Jahre hier sind, haben schon einen Vorteil. Aber es macht viel Spaß“, sagte Schumacher. Die Formel-1-Testfahrten dürften den Spaßfaktor nochmals übertreffen. Nach dem Debüt im Ferrari soll Schumacher am Mittwoch auch noch das Steuer eines Alfa Romeo übernehmen.

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