Motorsport Ein Rennen als Wechselbad der Gefühle

Merzig · Bohrer-Brüder aus Merzig starten mit wechselndem Erfolg bei den 24 Stunden am Nürburgring.

 Sebastian Bohrer fährt bei seinem ersten 24-Stunden-Rennen als Klassenfünfter über die Ziellinie.

Sebastian Bohrer fährt bei seinem ersten 24-Stunden-Rennen als Klassenfünfter über die Ziellinie.

Foto: Yvonne Bohrer

ie Brüder Michael (36) und Sebastian Bohrer (29) sind erstmalig gemeinsam beim legendären 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring auf die Strecke gegangen. Zwar starteten sie beide für denselben Rennstall, allerdings nicht gemeinsam auf einem Auto, sondern als Konkurrenten in der mit 13 Fahrzeugen stark besetzten Klasse SP3.

Der routinierte Michael hatte sich viel vorgenommen und wollte der Favoritenrolle in der Klasse gerecht werden. Doch im Rennen kam es anders, und der Renault Clio RS hatte kurz nach Rennbeginn Probleme mit der Stromversorgung, welche das Team öfter zu Boxenaufenthalten zwang. Nachdem der vermeintliche Fehler gefunden war, konnte Michael Bohrer in der Nacht die fehlenden Runden auf die Konkurrenten in der Klasse wieder verringern. Jedoch beendete ein Motorschaden, nach 17 Stunden und 71 Runden, das Rennen für die Mannschaft abrupt.

Bei seinem jüngeren Bruder Sebastian lief es derweil bei seiner 24-Stunden-Premiere mehr nach Plan. Im Zeittraining konnte er als schnellster Pilot auf dem Fahrzeug glänzen und sicherte sich die siebte Startposition für den Renault Clio.

Das Rennen begann zunächst wie bei seinem Bruder. Noch bevor Bohrer das Auto übernehmen sollte, blieb es am Streckenrand ohne Strom liegen. Es dauerte sehr lang, bis das Fahrzeug zum Streckenabschnitt Pflanzgarten gebracht wurde und dort die Reparatur im Schein von Taschenlampen begonnen werden konnte. Letzten Endes war es ein defektes Lager am Generator der zugleich den Keilriemen zerstörte. Mit rund zwei Stunden Rückstand begann die Verfolgungsjagd, aber Sebastian Bohrer konnte bereits in der Nacht Plätze gut machen.

Sebastian Bohrer: „Es war für mich ein riesiges Erlebnis. Ich habe in dieser Woche so viel erlebt. Die Höhen und Tiefen im Rennen hätten ich und das gesamte Team sicherlich nicht gebraucht, aber es ist nun mal ein technischer Sport. Ich freue mich, bei meinem ersten Rennen ins Ziel gekommen zu sein. Trotz des Rückstands konnten wir uns mit einer fehlerfreien Fahrt auf Platz fünf in der Klasse nach vorne kämpfen. Die letzte Runde war sehr emotional, und ich habe riesige Lust auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr.“

Das 24-Stunden-Rennen lockte etwa 230 000 Zuschauer in die Eifel. 160 Fahrzeuge traten zum härtesten Rennen der Welt an, die Zielflagge wurde von 102 Autos noch passiert.

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