Mia san Herthaner

Berlin. Dass Markus Babbel, Christian Lell und Co. am Samstag plötzlich in der falschen Kabine stehen, ist eher unwahrscheinlich. "Den Schritt in die richtige Umkleidekabine werden wir finden", sagte Andreas Ottl, der dritte Ex-Bayer, der am neunten Spieltag der Fußball-Bundesliga mit Hertha BSC nach München zurückkehrt

Berlin. Dass Markus Babbel, Christian Lell und Co. am Samstag plötzlich in der falschen Kabine stehen, ist eher unwahrscheinlich. "Den Schritt in die richtige Umkleidekabine werden wir finden", sagte Andreas Ottl, der dritte Ex-Bayer, der am neunten Spieltag der Fußball-Bundesliga mit Hertha BSC nach München zurückkehrt. Der vierte ehemalige Bayern-Spieler ist Torwart Thomas Kraft, in der vergangenen Saison sogar noch Nummer eins beim Rekordmeister und von der Münchner Fangemeinde außerordentlich geliebt. "Ich weiß, dass die Familie mir die Daumen drückt. Bei den Freunden bin ich mir nicht so sicher", erklärte Ottl.

Babbel ist entspannt

Babbel, in 254 Spielen für den FC Bayern gestählt und mit zehn Titeln dekoriert, sieht durchaus Vorteile für die ehemalige Bayern-Fraktion in der Allianz Arena: "Sie wissen, wie die Münchner Spieler funktionieren." Allerdings gebe es auch eine Gefahr: "Dass sie zu viel wollen, wenn Freunde und Verwandte im Stadion sind." Selbst gibt sich der 39 Jahre alte Trainer gelassen: "Ich bin ja schon ein bisschen länger weg. Ganz so emotional ist es dann doch nicht." Die bayerischen Qualitäten, die Ottl und Co. mitgebracht haben, nimmt Hertha also gerne an. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen", betonte der 27 Jahre alte Lell. "Nicht mit dem Erreichten zufrieden zu sein" und "einfach Gas geben" sieht Babbel als weitere wesentliche Bestandteile der Bayern-Schule. An den zwölf Punkten aus den ersten acht Spielen des Neulings haben die Ex-Bayern einen großen Anteil. "Sie haben sich alle einen guten Stellenwert erarbeitet", betonte Manager Michael Preetz. Mit dem erfolgreichen Werben um Babbel hatte Preetz eine wichtige Voraussetzung geschaffen, dass sich auch ehemalige Bayern-Spieler für Hertha entschieden.

"Alle drei sind wichtige Figuren", bemerkte Preetz. Kraft (zuvor 17 Partien für Bayern) glänzt als unumstrittene Nummer eins, Lell (98) hatte sich schon in der 2. Liga aus seinem persönlichen Tief herausgekämpft. Und Ottl (141) ist der Chef im Berliner Mittelfeld. Inzwischen gilt: Mia san Herthaner. "Der Zeitpunkt für dieses Spiel ist günstig, die Vorzeichen sind ordentlich", sagte Lell. Den bislang letzten Hertha-Sieg in der Bundesliga gab es in München vor 34 Jahren.

Natürlich ist es nur ein kleiner Bayern-Ableger, der da in Berlin heranwächst. Man müsse sich nur einmal die "Granaten" ansehen, die für die Bayern auflaufen, erklärte Babbel: "Wir müssten den gesamten Verein verkaufen, um uns einen dieser Stars leisten zu können."

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