„Messi soll der beste WM-Spieler gewesen sein? Oh mein Gott“

Rio de Janeiro · Die Reaktionen waren einhellig: Lionel Messi hat den Goldenen Ball nicht verdient. Auch Argentiniens Fußball-Legende Diego Maradona moserte. Der Argentinier selbst war nach der Niederlage gegen Deutschland tieftraurig.

Lionel Messi war das Prozedere offensichtlich peinlich. Kaum hatte der als bester Spieler des WM-Turniers ausgezeichnete Argentinier das Podium auf der Ehrentribüne des Maracana-Stadions verlassen, legte er die goldene Trophäe schnell beiseite. Der viermalige Weltfußballer ahnte da wohl schon, was am nächsten Tag über ihn hereinbrechen würde.

Im Internet löste die Auszeichnung von "La Pulga" mit dem Goldenen Ball einen Sturm der Entrüstung aus. Selbst Diego Maradona kritisierte die Entscheidung der Fifa scharf. "Wenn diese Marktschreier wollen, dass er etwas gewinnt, was er eigentlich nicht verdient hat, ist es ungerecht", sagte der Weltmeister von 1986 in Richtung der Fifa, die die Auswahl vorgenommen hatte: "Es ist nicht richtig, wenn jemand etwas gewinnt nur aufgrund irgendeines Marketingplans." Messi hatte unter anderem den deutschen Weltmeister Thomas Müller und Oranje-Star Arjen Robben hinter sich gelassen. Auch die ebenfalls nominierten Mats Hummels , Philipp Lahm und Toni Kroos gingen trotz grandioser Leistungen leer aus.

In den sozialen Netzwerken fielen die Reaktionen auf die Wahl heftig aus. "Messi soll der beste WM-Spieler gewesen sein? Oh, mein Gott. Es war nicht einmal unter den besten Vier seines Teams", postete ein User bei Twitter und nannte Abräumer Javier Mascherano sowie die Verteidiger Pablo Zabaleta, Marcos Rojo und Ezequiel Garay als seine Favoriten. Einige schrieben wahlweise von einer "verwirrenden Entscheidung", andere nannten die Auswahl einen "Witz".

In der Tat überzeugten die "Albiceleste" in den sieben WM-Spielen eher durch ihre tadellose Defensivarbeit als durch glanzvolle Darbietungen ihres Offensivkünstlers vom FC Barcelona . Seine vier Turniertreffer erzielte Messi allesamt in der Vorrunde. Als es in den K.o.-Spielen drauf ankam, war es in erster Linie der argentinische Abwehrbeton, der den Traum vom dritten WM-Titel am Leben hielt. Kein Wunder also, dass die Wahl zum besten WM-Spieler bei Messi keine positive Emotionen auslöste. "Der Goldene Ball zählt in diesem Moment nicht viel für mich. Ich wollte nur den WM-Pokal in die Höhe heben", sagte Argentiniens "Messias" tieftraurig.

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