Mercedes bleibt der große Favorit

Francorchamps · Die Formel 1 startet am kommenden Sonntag in Spa-Francorchamps in Belgien in ihre zweite Saisonhälfte. Mercedes kann sich in den restlichen neun von 21 Rennen nur noch selbst schlagen..

 Lewis Hamilton führt derzeit das WM-Klassement an und ist der große Favorit auf seinen dritten WM-Titel in Folge. Foto: Hong/dpa

Lewis Hamilton führt derzeit das WM-Klassement an und ist der große Favorit auf seinen dritten WM-Titel in Folge. Foto: Hong/dpa

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Auf der letzten freien Wildbahn der Formel 1 , der sieben Kilometer langen Berg- und Talpiste in den belgischen Ardennen, startet die Königsklasse nach ihrer dreiwöchigen Sommerpause an diesem Sonntag (14 Uhr, RTL) in ihre letzte Saisonhälfte. Vor dem Rennen am Rande der 800-Einwohner-Dorfidylle Francorchamps , zweifelt kaum einer der Experten daran, dass am Saisonende in Abu Dhabi der Champion Lewis Hamilton oder Nico Rosberg heißen wird. Fakt ist derzeit: Die Königsklasse Formel 1 ist eine Dreiklassengesellschaft, in der Mercedes überlegener dominiert als je zuvor.

In allen Bereichen besser

Nach den ersten sieben Rennen sah es schon mal so aus, als kämen die galoppierenden Ferrari-Pferdchen und die wieder erstarkten Bullen den Silberpfeilen auf die Spur. Doch nach einer kurzen Verschnaufpause zeigten Lewis Hamilton und Nico Rosberg der Konkurrenz, wo der Hammer hängt. Der deutsche Werksrennstall unter britisch-österreichischer Führung ist den Gegnern derzeit in allen Disziplinen überlegen.

Ferrari dreht sich im Kreis. Der italienische Renommier-Rennstall hat momentan etliche Baustellen, auf denen die Arbeiter erheblich werkeln müssen. Selbst Rennleiter Maurizio Arrivabene gesteht: "Wir liegen beim Chassis, bei der Aerodynamik und beim Fahrwerk zurück. Unser bestes Stück ist der Motor." Aber selbst das Herz hilft den Roten derzeit nicht weiter.

Und so wundert es nicht, dass Red Bull nach dem Hockenheim-Grand-Prix die zweite Kraft im F1-Zirkus und Ferrari auf Platz drei abgerutscht ist. Rennikone Niki Lauda analysierte bei RTL: "Red Bull kommt mit dem Auto und dem Motor immer weiter. Jetzt sind sie an Ferrari vorbeigezogen. Der Abstand zu Mercedes wird geringer." Ferrari-Pilot Sebastian Vettel sieht trotz der Flaute Licht am Tunnel. Der Hesse hat erkannt, dass "die Niederlagen der letzten Rennen uns die Augen geöffnet haben, wir wissen, wo unsere Schwachpunkte liegen. Es ist ein bisschen spät, aber besser als gar nicht."

Der viermalige Weltmeister Vettel begründet den Rückstand damit, dass die Konkurrenz schneller entwickelt hat als Ferrari - allen voran Branchenprimus Mercedes. Hamilton hat aus einem 43-Punkte-Rückstand einen 19-Punkte-Vorsprung auf Stallrivale Nico Rosberg herausgefahren (217:198). Man kann sich kaum vorstellen, dass dieser Hamilton nicht zum dritten Mal in Folge den WM-Titel gewinnt. Es wäre nach 2008 seine vierte Krönung. Mit sechs Siegen in den letzten sieben Rennen ist der extrovertierte Partylöwe und Weltenbummler derzeit einfach abgezockter und rücksichtsloser als sein Rivale aus dem eigenen Stall. Doch der gibt sich nicht so einfach geschlagen. "Ich habe mir schon oft selbst bewiesen, dass ich in schwierigen Momenten zurückschlagen kann", gibt sich Rosberg optimistisch.

Hamilton strafversetzt

Am Sonntag könnte Rosberg in den Ardennen mit seinem sechsten Saisontriumph mit Hamilton an Saisonsiegen gleichziehen. Für den 31-jährigen blonden Deutschen wäre der weiße Fleck in Francorchamps weg und er hätte seinen 20. Karriere-Sieg. Die Chancen, dass er auf Hamilton Boden gut machen kann, stehen nicht schlecht, denn der WM-Spitzenreiter wird strafversetzt, weil ein neuer Motor in seinem Auto eingesetzt wird. "Es ist der sechste in dieser Saison, fünf sind erlaubt. "Wir werden die Strafe hier in Kauf nehmen", sagte Hamilton gestern in Spa.

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