Damen-Basketball Mehr Spielerinnen, mehr Optionen

Saarlouis · Die Basketballerinnen der Saarlouis Royals stellen ihr neues Bundesliga-Team vor. Trainer Hermann Paar verbreitet Zuversicht.

 Trainer Hermann Paar kniet in einer Auszeit während des Testspiels gegen Freiburg vor seiner Mannschaft und gibt taktische Anweisungen.

Trainer Hermann Paar kniet in einer Auszeit während des Testspiels gegen Freiburg vor seiner Mannschaft und gibt taktische Anweisungen.

Foto: Thomas Wieck

Im Fußball ist es ja oft so: Ein Verein läuft sportlich den eigenen Zielen hinterher, gliedert die Profi-Abteilung in eine GmbH aus und ist – so der Wunsch – sofort wieder erfolgreich. Beim Damen-Basketball-Bundesligisten Saarlouis Royals lief das in diesem Sommer anders herum. Nachdem die Royals zehn Jahre ganz offiziell ein Unternehmen waren und in dieser Zeit zweimal Meister wurden, sind sie seit dem Absprung des größten Geldgebers in diesem Jahr wieder ein reiner Sportverein.

Das ist die Ausgangssituation für die kommende Saison, auf die die Royals am vergangenen Samstag bereits zwei Wochen vor dem ersten Spiel einen kleinen Vorgeschmack gaben. In der heimischen Stadtgartenhalle präsentierte sich nicht nur die neuformierte Mannschaft samt Neuzugängen – in einem Testspiel gegen Bundesliga-Absteiger USC Eisvögel Freiburg (106:55) zeigten die Royals schon mal ihr ganzes Potenzial und weckten bei den Fans frühzeitig Hoffnungen auf eine starke Spielzeit.

„Ich freue mich schon den ganzen Sommer auf die Saison. Die Mannschaft sieht stark aus, die neuen Spielerinnen sind fit und passen charakterlich super in die Mannschaft“, sagt Royals-Trainer Hermann Paar: „Außerdem finde ich, dass die strukturelle Neuausrichtung im Verein auch eine Möglichkeit für uns ist. Wir wollen langfristig mit etablierten Spielerinnen oben angreifen und gleichzeitig durch die eigene Jugendarbeit eine gute Basis für den Erfolg schaffen. Dazu haben wir gute Chancen.“

Sechs Neuzugänge sollen den Royals nach Platz vier in der Vorsaison dieses Jahr dabei helfen, die oberen Tabellenplätze anzugreifen. Mit der Estin Maaja Bratka und Nationalspielerin Nadjeschda Ilmberger haben die Saarlouiserinnen zwei Center-Spielerinnen dazugewonnen – eine wichtige Position, die in der vergangenen Saison vakant war und durch Flügelspielerin Sabine Niedola besetzt werden musste. Dazu kommen Point-Guard-Spielerin Shalethia Stringfield aus Florida sowie mit Paige Crozon eine kanadische Nationalspielerin, die bisher für die Utah Utes im US-Hochschulsport unterwegs war. „Ein paar Freundinnen von mir haben mit ihren Mannschaften schon mal gegen Saarlouis gespielt und mir viel von der Halle, Stimmung und vom Trainer erzählt – das hat mir sehr imponiert“, sagt Crozon: „Ich freue mich riesig.“

Daneben lotsten die Royals mit Hannah Jahn aus Kaiserslautern und der Luxemburgerin Anne Simon zwei Talente ins Saarland, die hauptsächlich in der neu gegründeten Juniorinnen-Mannschaft um die Meisterschaft mitspielen sollen. „Es war sehr wichtig, dass wir Breite in unserem Kader dazugewonnen haben – durch erfahrene und junge Spielerinnen“, sagt Paar: „Wenn wir im vergangenen Jahr genauso viele Spielerinnen gehabt hätten wie jetzt, hätten wir mehr erreichen können. Deswegen ist unser Ziel auch in dieser Saison, die Playoffs zu erreichen – aber prinzipiell traue ich uns auch mehr zu. Die Meisterschaft ist immer eine Option.“

Den Neuzugängen stehen mit Monique Smalls (Halle), Sandra Wimmer (Bad Aibling) und Sarah Belzer (TV Saarlouis) drei Abgänge gegenüber. Schlimmer wiegt aber das Karriere-Ende von Angela Tisdale, die in den vergangenen Jahren Leistungsträgerin in Saarlouis war und sich nun dem Trainerteam anschließt. Doch irgendwie scheint es auch ohne sie zu gehen: Der Sieg am Samstag gegen Freiburg war nach dem 88:65 gegen den Luxemburger Verein Musel Pikes der zweite Testspiel-Sieg im zweiten Spiel. Ehe es am 24. September ernst wird, stehen für die Royals noch drei Tests in Dudelange, Ettelbrück (beide Luxemburg) und Namur (Belgien) auf dem Programm. In der Bundesliga geht es zum Auftakt zum Herner TC. Das erste Heimspiel steigt am Samstag, 30. September, in der Stadtgartenhalle gegen die BG Donau-Ries.

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