Mehr Regen, mehr Schlamm, mehr Umsatz

Güdingen · Immerhin 8000 Zuschauer kamen am Pfingstsonntag trotz des miserablen Wetters zum Familien-Renntag auf die Pferderennbahn nach Güdingen. Sie sahen unter anderem einen Sieg von Lokalmatadorin Berrit Weber.

 Mir hann' gespielt am liebschde nur im Dreck: Trabrennfahrer Guido Bobenrieth am Pfingstsonntag auf der Güdinger Bahn. Foto: Guldner

Mir hann' gespielt am liebschde nur im Dreck: Trabrennfahrer Guido Bobenrieth am Pfingstsonntag auf der Güdinger Bahn. Foto: Guldner

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Schon der Blick aus dem Fenster reichte aus, um zu ahnen, dass der Pfingstsonntag nicht der beste Tag für den Sparkassen-Renntag in Güdingen werden würde. Es regnete ohne Unterlass. Ausgerechnet der Familien-Renntag mit Kinderprogramm und freiem Eintritt, bei dem sonst immer bis zu 15 000 Zuschauer für reges Treiben auf der Rennbahn sorgen, drohte sprichwörtlich ins Wasser fallen.

Die große Hüpfburg und die Riesenrutsche wirkten verlassen. Erst nach und nach tauchten Kinder auf, die unerschrocken in Matschhosen und Regenmänteln zum Spielbus Karlchen kamen oder sich eine Sonne ins Gesicht schminken ließen. "So ein Sauwetter hatten wir wirklich noch nie", erklärte Klaus Faber, Pressesprecher des Sparkassenverbandes Saar, geknickt.

Doch die Kinder ließen sich wie am Ende knapp 8000 Besucher ihre gute Laune weder von den niedrigen Temperaturen noch vom Regen vermiesen. "Es ist sehr erfreulich, dass wir so ein treues Publikum haben", sagte Werner Schmeer, Galopprennsport-Vorsitzender des RC Saarbrücken. Statt bunter Hüte waren es diesmal eben bunte Regenschirme entlang des Geläufs, die für die Farbakzente sorgten.

Für zwei Damen sollte der Tag allen Grund zum Feiern bereithalten: Hana Muchova und Berrit Weber. "Für mich hat heute die Sonne geschienen", sagte Weber mit einem Lächeln. Auf Donna Sophia, dem Pferd ihres Vaters, ritt die gebürtige Saarbrückerin im Hauptrennen als Erste ins Ziel. "Ich bin überglücklich", sagte die Amateurrennreiterin, "ich habe einfach mein Ding gemacht." Für sie war der Pfingstsonntag ein Sonnentag. "Ich hatte heute drei Ritte, habe einmal gewonnen und bin zwei Mal Dritte geworden", sagte Weber zufrieden. "Hier bin ich mein erstes Rennen geritten", erinnerte sie sich, hatte aber erst in diesem Jahr am Ostermontag erstmals einen Grund, in Güdingen zu feiern. "Ich bin froh, dass ich das wiederholen konnte", sagte sie.

Hana Muchova war alles andere alles begeistert vom Wetter. "Es ist einfach unangenehm, jedes Mal wieder in den Regen raus zu müssen", sagte Muchova mit einem Schulterzucken, fügte dann aber mit einem Lächeln hinzu: "Die Ergebnisse entschädigen." Muchova gewann zwei Rennen und wurde einmal Zweite und einmal Dritte.

Trotz des schlechten Wetters konnte der Rennclub Saarbrücken den Vorjahresumsatz am Wettschalter von 80 249 Euro noch auf 97 594 erhöhen. "Die Außenwetten mit 65 020 Euro machten den großen Unterschied", erklärte Werner Schmeer. Der wiederum resultierte aus einer besseren Bildübertragung. "Wir haben extra neue Kameras installieren lassen. Es zeigt sich, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte Schmeer zufrieden.

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