Medaillen-Fluch hält nach Patzer anLange spürt Befriedigung

London. Auch die Wasserspringer Patrick Hausding und Sascha Klein haben die deutsche Olympia-Mannschaft am dritten Wettkampftag nicht vom Medaillen-Fluch erlöst. Das Synchron-Duo landete vom Turm nur auf Platz sieben und verpasste das erste Edelmetall für die deutsche Mannschaft in London

London. Auch die Wasserspringer Patrick Hausding und Sascha Klein haben die deutsche Olympia-Mannschaft am dritten Wettkampftag nicht vom Medaillen-Fluch erlöst. Das Synchron-Duo landete vom Turm nur auf Platz sieben und verpasste das erste Edelmetall für die deutsche Mannschaft in London. 2008 in Peking waren Ditte Kotzian und Heike Fischer mit Bronze vom Drei-Meter-Brett die Medaillen-Starthilfe gewesen."Die Enttäuschung ist groß", sagte Klein. Der Druck sei aber nicht ausschlaggebend gewesen: "Wir haben nicht darüber nachgedacht, dass wir die erste Medaille holen können." Hausding erklärte: "Wir sind nicht schlecht gesprungen, haben aber einen Fehler gemacht - dann gehen eben die Punkte flöten. Ich bin sehr traurig."

Zum Verhängnis wurde den fünfmaligen Europameistern der vierte Sprung, als sie einen dreieinhalbfachen gestreckten Rückwärtssalto verpatzten und von Rang drei auf Rang sechs abrutschten. Mit 446,07 Punkten konnten sie nicht an ihre Leistungen beim Olympia-Silber von Peking und bei Rang zwei bei der WM im Vorjahr anknüpfen. "Diesmal hat die gewisse Lockerheit gefehlt", sagte Lutz Buschkow, beim Deutschen Schwimm-Verband Leistungssportdirektor und Sprung-Bundestrainer. Die Verletzungsprobleme im Vorfeld wollte Buschkow nicht als Entschuldigung gelten lassen. "Ein angeschossener Wolf wird noch bissiger", hatte er vor dem Wettkampf gesagt.

Doch Fakt ist, dass die Vorbereitung für die fünfmaligen Europameister alles andere als optimal verlief. Klein zwickt es schon länger im Ellbogen. Zudem hatte der 26-Jährige im Februar bei einem Wettkampf in Rostock beim dreieinhalbfachen Auerbachsalto mit den Füßen die Plattform touchiert und war waagerecht ins Wasser geknallt. Hausding, der in diesem Jahr von Knie- und Schulterschmerzen geplagt wird, war vergangene Woche im Olympischen Dorf umgeknickt und hatte sich dabei das rechte Sprunggelenk verstaucht.

Olympiasieger wurden Cao Yuan und Zhang Yanquan, die mit 486,78 Zählern den Hattrick für China in dieser Disziplin perfekt machten. Silber gewannen die Mexikaner German Sanchez Sanchez und Ivan Garcia Navarro (468,90), Bronze ging an die Amerikaner Nicholas McCrory und David Boudia (463,47). Die Briten Peter Waterfield und Thomas Daley belegten Rang vier (454,65). dapd

London. Auch Deutschland hat (s)einen Anteil am Olympiasieg des Südafrikaners Cameron van der Burgh. Der ehemalige Bundestrainer Dirk Lange plaudert gerne über die jahrelange Zusammenarbeit, sieht sich durch den Olympiasieg und Weltrekord seines schwimmenden Schützlings in seiner Arbeit bestätigt. "Diese aggressive Herangehensweise in ein Rennen, das wollte ich auch in Deutschland umsetzen", sagte Lange gestern.

Am Abend zuvor war van der Burgh über 100 Meter Brust in 58,46 Sekunden als erster südafrikanischer Schwimmer Einzel-Olympiasieger geworden. "Ich habe ihn als 15-Jährigen bekommen, über die Jahre ist der Kontakt nie abgebrochen. Für mich als Trainer ist das nun die Krönung", meinte Lange. Zuvor hatte es für ihn mit der Hamburgerin Sandra Völker und der von ihm betreuten Schwedin Therese Alshammar mehrfach Silber- und Bronzemedaillen gegeben, jetzt das erste Gold.

Lange und der Deutsche Schwimm-Verband hatten sich Ende 2011 nach andauernden Differenzen vorzeitig getrennt. Allzugroßes Triumph-Geheul verkniff sich Lange, der innerhalb der deutschen Schwimmer Anhänger und Gegner hatte. Aber er äußerte "Befriedigung, dass alles richtig ist, was ich seit Jahren predige". Van der Burgh dankte nach seinem Erfolg auch Lange: "Er hat mich dazu gebracht, härter zu trainieren." 58,5 Sekunden hatten die beiden als Zielmarke für Gold ausgemacht. "Alles ist so aufgegangen, wie ich es wollte", sagte Lange zufrieden. dpa