Maze ist die letzte ihrer Art

Beaver Creek · Bei der alpinen Ski-WM stehen heute Abend die Abfahrtsrennen der Frauen auf dem Programm. Die nächste Gelegenheit für die Allrounderin Tina Maze, es den Spezialistinnen um Favoritin Lindsey Vonn wieder mal zu zeigen.

Viktoria Rebensburg will eine Medaille - und hat auch das Zeug dazu. Für Lindsey Vonn zählt nur Gold , alles andere wäre eine Enttäuschung. Und Anna Fenninger kann nach ihrem Sieg im Super-G völlig befreit das Double anstreben, sie wäre dann zumindest mal die "Speed Queen" der Ski-WM. Doch wenn es heute Abend (19 Uhr/ZDF und Eurosport) in Beaver Creek um den Titel in der alpinen Königsdiziplin geht, führt kein Weg an Tina Maze vorbei.

Der 31-Jährige ist nach dem Rücktritt von Maria Höfl-Riesch die letzte ihrer Art: Sie fährt alle fünf Disziplinen. Und: Sie kann in allen fünf gewinnen, selbst im Riesenslalom , wo Höfl-Riesch ein Sieg verwehrt blieb. Maze aber ist stets zu allem fähig: Bei Olympia 2014 siegte sie zeitgleich mit Dominique Gisin (Schweiz) in der Abfahrt, danach im Riesenslalom vor Fenninger und Rebensburg. Bei der WM 2013 holte sie Gold im Super-G und Silber in der Super-Kombi hinter Höfl-Riesch.

Weil Maze so vielseitig ist wie sonst keine Ski-Rennläuferin, hat sie beste Aussichten, die erfolgreichste Athletin dieser WM zu werden - und dann auf dem Höhepunkt abzutreten. Am Dienstag gewann die Slowenin schon mal Silber im Super-G, sie lag 0,03 Sekunden hinter Fenninger (Österreich) und 0,09 Sekunden vor Vonn (USA). Es ist ihre siebte WM-Medaille.

Auch, wenn sie weiß, dass sie auch hätte gewinnen können. Sie ist bei aller Vielseitigkeit so gut, dass sie nach einer recht missratenen Vorsaison, die freilich durch die zwei Goldenen bei Olympia überstrahlt wurde, den Weltcup nun wieder dominiert. Sie hat bereits sieben Top-drei-Resultate in dieser Saison, darunter Siege in Abfahrt, Riesenslalom und Slalom. Sie beherrscht den Wechsel zwischen den Disziplinen so so gut wie sonst keine. Es wäre daher eine große Überraschung, sollte sie nicht auch Gold in der Super-Kombination gewinnen. Wenig überraschend wäre es, wenn sie heute Abend bereits zu Gold in der Abfahrt fahren würde. Zum Leidwesen von Lindsey Vonn , die im eigenen Land eigentlich der große Star dieser WM werden will.

Der Österreicher Hannes Reichelt hat gestern den Super-G der Männer gewonnen. Silber ging an Dustin Cook aus Kanada (0,11 Sekunden zurück), Bronze an den Franzosen Adrien Theaux (0,24). Als bester Deutscher kam Andreas Sander (Ennepetal/1,69) nicht unter die ersten 20. Bode Miller (USA) stürzte und muss wohl um seinen Start in der Abfahrt am Samstag bangen.

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