Mattenet will sich mit Titel verabschieden

Saarbrücken · Das Finale um die deutsche Meisterschaft ist für den Tischtennis-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken zum Greifen nach. Zugleich wird es am Sonntag in der Joachim-Deckarm-Halle einen Abschied geben.

Wenn Adrien Mattenet an diesem Sonntag ab 15 Uhr zum Halbfinal-Rückspiel um die deutsche Meisterschaft an die Tischtennis-Platte in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle schreitet, ist sein Auftritt nicht nur sportlich bedeutsam. Es ist ein besonderer Moment. Denn Mattenet wird den Verein nach der Saison verlassen und zum französischen Zweitligisten PPC Villeneuve-sur-Lot wechseln, der noch die Chance hat, in die 1. Liga aufzusteigen. Es wird möglicherweise sein letztes Spiel im FCS-Trikot, auf jeden Fall aber sein letztes in Saarbrücken .

"Ich empfinde ein bisschen mehr Druck als sonst", sagt der Franzose: "Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen, denn es ist ein sehr wichtiges Spiel für den Verein, die Mannschaft und die Fans." Mit 2:3 und 8:9 Sätzen hat der FCS das Hinspiel bei den TTF Ochsenhausen verloren. Eine ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel, findet Mattenet: "Das Hinspiel war sehr schwierig, aber das Ergebnis ist okay. So müssen wir nicht mit 3:0 gewinnen. Trotzdem ist jeder Satz wichtig."

Der in Paris geborene Profi hätte gerne weiter für den FCS gespielt. Es gab auch Vertragsverhandlungen . Doch nach der Verpflichtung des deutschen Nationalspielers Patrick Franziska von Borussia Düsseldorf wäre der Franzose nur die Nummer vier gewesen. Das hätte bedeutet, teilweise in der zweiten Mannschaft spielen zu müssen und weniger Geld zu verdienen - er lehnte ab. "Mir gefällt es hier sehr gut, ich fühle mich wohl. Die Verhandlungen waren sehr fair, aber ich musste abwägen und habe mich gegen Saarbrücken entschieden. Der FCS hat mir dann aber geholfen, einen neuen Club zu finden", sagt der 53. der Weltrangliste. Es ist ihm anzumerken, dass es keine Streitigkeiten mit den Verantwortlichen des Vereins, an der Spitze Sportchef Erwin Berg, gab. Stattdessen wirkt er sogar traurig, als er von Saarbrücken erzählt. "Hier ist alles so nah beisammen: Stadt, Trainingshalle und Natur. Meine Freundin und ich wollten eigentlich länger hier bleiben", sagt der Rechtshänder.

Doch bevor Mattenet Saarbrücken verlassen wird, hat er noch Großes vor. Er will den Meistertitel ins Saarland holen: "Wir sind Profis. Wir starten, um zu gewinnen. Sollten wir es ins Finale schaffen, ist alles möglich." Im zweiten Halbfinal-Spiel dürfte sich Rekordmeister Düsseldorf gegen den TTC Fulda-Maberzell durchsetzen. Das Hinspiel hatte Düsseldorf mit 3:0 gewonnen.

Auf den FCS wartet zunächst aber Ochsenhausen. "Wir sind gut vorbereitet. Trainer Slobodan Grujic macht da nicht noch zusätzlich Druck", erklärt Mattenet, der in Deutschland nach eigenen Aussagen die "richtige Arbeits-Disziplin gelernt hat". Generell habe er in den zwei Jahren beim FCS viel über Tischtennis gelernt. Zu seinem Abschied sagt der 28-Jährige: "Wenn man weggeht, weiß man nur, was man zurücklässt und nicht, was einen erwartet." Vielleicht kann er mit seinen Kollegen Bojan Tokic und Tiago Apolonia den Abschied ja hinauszögern. Vom Finale, das am 22. Mai (13 Uhr) in der Frankfurter Fraport Arena ausgetragen wird, träumen alle im Verein.

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