Massone will Bestzeiten weiter steigern

Saarbrücken · Für Schülerin Antonia Massone aus Saarbrücken steht an Pfingsten ein Trip nach London auf dem Programm. Die 18-Jährige wird die kommende Woche in der Weltmetropole verbringen – bei der Schwimm-EM.

 Antonia Massone steht vor ihrer ersten Europameisterschaft bei den Aktiven. Dort will die 18-Jährige auf jeden Fall Bestzeit schwimmen.

Antonia Massone steht vor ihrer ersten Europameisterschaft bei den Aktiven. Dort will die 18-Jährige auf jeden Fall Bestzeit schwimmen.

Foto: Dietze

Vorfreude ja, Nervosität nein. Zumindest noch nicht. So sieht es in Antonia Massone aus. "Die Nervosität kommt bestimmt am Tag der Rennen", erzählt sie. Dank einer guten deutschen Meisterschaft vor einer Woche in Berlin mit dem Staffelsieg über 4x200 Meter Freistil und Platz vier über 400 Meter Freistil hat sich die Nachwuchs-Schwimmerin der SSG Saar Max Ritter für ihre erste Europameisterschaft bei den Aktiven qualifiziert. Diese finden zurzeit in London statt und starten für die Beckenschwimmer am Montag. Massone selbst startet kommenden Mittwoch über 800 Meter Freistil und zum Abschluss am kommenden Sonntag über 400 Meter Freistil - mit klaren Zielen.

"Ich würde gerne in beiden Rennen Bestzeit schwimmen und Spaß haben. Außerdem möchte ich es genießen, mit den Großen zu schwimmen", sagt Massone, die ihre 400-Meter-Bestzeit bei der DM um drei Sekunden gesteigert hat. Überrascht hat sie die Leistungsexplosion aber keineswegs: "Mein Trainer Hannes Vitense und ich hatten uns Bestzeit, EM-Norm und B-Kader-Norm vorgenommen. Und ich war davon überzeugt, dass ich es schaffen kann", schildert sie selbstbewusst. Das hat sie alles geschafft. Besonders die B-Kader-Norm hilft ihr - allerdings muss sie diese in der laufenden Saison noch einmal bestätigen. "Im B-Kader wird man von der Deutschen Sporthilfe unterstützt. Außerdem werden Massagen und Nachhilfe-Lehrer gezahlt", erzählt die 18-Jährige.

Sie geht auf die Eliteschule des Sports am Rotenbühl und wird nächstes Jahr ihr Abitur machen. Da sie im Internat an der Hermann-Neuberger-Sportschule wohnt, hat sie sowohl zum Training als auch zur Schule nur kurze Wege. Auch die sonstigen Voraussetzungen am Olympia-Stützpunkt bezeichnet sie als "perfekt für den Leistungssport". Besonders das gute Verhältnis zu ihrem Trainer Vitense und die gute Stimmung in der Trainingsgruppe hebt sie immer wieder hervor.

Das alles soll ihr auch bei der Vorbereitung auf ihren Saisonhöhepunkt, die EM in London, helfen. Dort, wo die deutsche Nationalmannschaft nur mit einer kleinen Mannschaft antreten wird, um die Olympia-Teilnehmer von Rio zu schonen. "Die EM-Fahrer gehören schon zur Spitze, aber für uns reicht es noch nicht für Olympia dieses Jahr. Es ist eine gute Chance, sich mit der europäischen Spitze zu messen. Das Ziel vieler und auch meins sind die Sommerspiele 2020 in Tokio", sagt Massone. Ihr ist anzumerken, dass die Olympia-Teilnahme ein großer Traum für sie ist.

Während die absoluten Weltklasse-Schwimmer im August in Rio um die Medaillen kämpfen, wird die Saarländerin Ferien haben - von der Schule und vom Sport. Doch verfolgen wird sie die Spiele trotzdem. "Ich drücke natürlich vor dem Fernseher die Daumen. Mich interessieren aber nicht nur die Schwimmer, sondern auch die Triathleten, Leichtathleten und Ruderer", sagt sie. Wenn 2020 die Spiele in Tokio stattfinden, wird sie vielleicht selbst im Fernsehen zu sehen sein. Dann ebenfalls mit großer Vorfreude und ganz sicher mit einer gehörigen Portion Nervosität.

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Auf einen Blick Neben Antonia Massone wird auch ihr Trainingspartner Henning Mühlleitner bei der EM starten. Der 18-Jährige, der in Saarbrücken lebt und trainiert, aber für seinen Heimatverein SV Schwäbisch Gmünd startet, wird über 200, 400 und 800 Meter Freistil an den Start gehen. "Ich möchte meine Bestzeiten von den deutschen Meisterschaften möglichst verbessern, vielleicht werde ich ja mit einem Finale belohnt", sagt der Abiturient zu seinen Zielen. Bei der DM wurde er über die beiden längeren Distanzen Vierter. Außerdem schwamm er deutsche Altersrekorde (U20). Über 400 Meter ist er nun amtierender Rekordhalter, über 800 schwamm Florian Wellbrock, ebenfalls Jahrgang 1997, noch schneller. dko

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