Maßgeschneiderter Auftakt für den deutschen Star

Düsseldorf · Die Tour de France startet 2017 in Düsseldorf mit einem Kampf gegen die Uhr über 13 Kilometer. Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin träumt bereits vom Gelben Trikot. Das Ziel der zweiten Etappe lässt der Tour-Chef noch offen.

Mit einem 13 Kilometer langen Einzelzeitfahren am Rheinufer und über die Königsallee startet die Tour de France 2017 in Düsseldorf . Das kündigte Tour-Direktor Christian Prudhomme gestern an. Der Auftakt ist dem dreifachen Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin auf den Leib geschneidert und könnte ihm auf Anhieb das Gelbe Trikot bringen. "Ich freue mich sehr. Es wird für die Saison 2017 eines meiner großen Ziele, mit um das Gelbe Trikot zu fahren", sagte Martin, dem im vierten Anlauf endlich ein Auftaktsieg beim wichtigsten Radrennen der Welt gelingen könnte. Bei den Tour-Prologen in Rotterdam (2010) und in Lüttich (2012) sowie beim Auftaktzeitfahren in Utrecht (2015) hatte Martin den Sieg in seiner Paradedisziplin verpasst.

"Natürlich zählen deutsche Champions bei einer solchen Entscheidung", sagte Prudhomme zum Charakter der ersten Etappe am 1. Juli 2017. Düsseldorf ist nach Köln (1965), Frankfurt (1980) und West-Berlin (1987) die vierte Station eines Tour-Starts in Deutschland.

Die zweite Etappe mit einer ersten Bergwertung am Grafenberg soll ebenfalls in Düsseldorf starten und zunächst durch Erkrath und Mettmann führen. Den weiteren Verlauf dieser Etappe und mögliche weitere Etappenziele in Deutschland ließ Prudhomme offen. Dies werde am 18. Oktober in Paris bekannt gegeben, wenn der Verlauf der gesamten Tour 2017 präsentiert wird. Als weitere Etappenorte hatten sich bereits Bad Homburg, Mannheim und der Nürburgring ins Gespräch gebracht.

Düsseldorf habe eine lange Sporttradition, sagte Prudhomme. Die Stadt werde sicher alles dafür tun, dass der "Grand Départ" genannte Auftakt ein gelungener Auftakt des größten Radsport-Spektakels werde. "Wir sind froh, wir sind stolz", fügte der Franzose auf Deutsch hinzu. Die Tour sei das größte Sportereignis des Jahres, "3500 Kilometer voller Emotionen".

Der Start in Düsseldorf sei auch dem Engagement von Oberbürgermeister Thomas Geisel zu verdanken, sagte Prudhomme. Für die Entscheidung "brauchte es den Einsatz eines Mannes wie Thomas Geisel". Der SPD-Politiker versprach: "Die Sportbegeisterung in Düsseldorf ist riesig, die Menschen werden allen Fahrern begeistert zujubeln. Für das Stadtmarketing gibt es kaum etwas besseres als die Tour."

Die Gesamtkosten für die Stadt lägen bei rund elf Millionen Euro. "Wir werden sehr viel Unterstützung aus der Wirtschaft bekommen", zeigte sich Geisel zuversichtlich. Das Defizit werde in einem "überschaubaren Rahmen" bleiben. Zuletzt war von einer Finanzierunglücke von gut sechs Millionen die Rede. Auch Stimmen aus dem rechten Lager hatten im November zum knappen 40:39 des Düsseldorfer Stadtrats pro Tour-Start geführt.

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