Berlin. Die Golfwelt fürchtet Titel-Nimmersatt Martin Kaymer. Profi-Kollegen und Medien überschütten den Rheinländer mit Sonderlob, und der gerät mehr und mehr in Erklärungsnot. Durch seinen Triumph auf dem legendären Old Course in St. Andrews, seinem dritten Turniersieg in Folge, kletterte Kaymer in der Weltrangliste schon auf Platz vier. Nur begründen kann der 25-Jährige seine aktuelle Topform nicht. "Ich werde immer gefragt, was los ist, aber ich bin selbst überrascht", sagte Kaymer, "natürlich habe ich nicht erwartet, dreimal in Folge zu gewinnen. Ich weiß auch nicht, warum ich im Moment so gut spiele". Die schottische Zeitung "The Courier" adelte Kaymer nach seinem vierten Turniererfolg 2010 als den "derzeit besten Golfer des Planeten". Für den "Herald" strahlt "Kaymers Stern immer heller". Die Fragen nach dem Aufstieg zur Nummer eins nehmen zu. Kaymer pariert sie mit Gelassenheit. "Ich würde nicht Nein sagen. Ich möchte so gut werden, wie ich werden kann", erklärte er, "für mich ist Lee Westwood derzeit die Nummer eins, aber wenn ich eine Chance habe, nehme ich sie natürlich gerne wahr. Das wäre toll." Der Engländer Westwood ist derzeit Weltranglisten-Zweiter hinter Tiger Woods (USA), wird diesen jedoch am 31. Oktober an der Spitze ablösen. Nach der Einführung der Weltrangliste 1986 war Bernhard Langer für ein paar Wochen die Nummer eins. Der zweimalige Masters-Sieger aus Anhausen gewann zudem zweimal die europäische Geldrangliste (1981 und 1984) und insgesamt 40 Turniere auf der europäischen Tour. In Kaymers Erfolgsbilanz stehen bis jetzt acht Turniererfolge in Europa - Tendenz steigend. dpa