SV Elversberg im Aufwind Der Neue will an der Aufholjagd feilen

Elversberg · Manuel Feil hofft nach Befreiungsschlag gegen Hoffenheim II auf eine Siegesserie der SV Elversberg. Am Samstag kommt Dreieich.

Der aus Nürnberg gekommene Offensivspieler Manuel Feil (vorne, hier im Zweikampf mit dem Offenbacher Kevin Ikpide) ist erleichtert, dass er endlich sein erstes Saisontor für die SV Elversberg erzielt hat.

Der aus Nürnberg gekommene Offensivspieler Manuel Feil (vorne, hier im Zweikampf mit dem Offenbacher Kevin Ikpide) ist erleichtert, dass er endlich sein erstes Saisontor für die SV Elversberg erzielt hat.

Foto: Andreas Schlichter

Im Prinzip hat die SV Elversberg am vergangenen Samstag beim 2:0 gegen die TSG Hoffenheim II nur ein Fußballspiel gewonnen – nicht mehr und nicht weniger. Mannschaftsintern war es aber viel mehr als nur ein Sieg. „Die gesamte Stimmung war mit einem Schlag viel besser. Das hat man schon auf der Rückfahrt aus Hoffenheim gespürt. Und auch das Auslaufen am Sonntag war ganz anders. In den vergangenen Wochen war da immer Totenstille. Jetzt waren alle gut drauf, ein Scherz folgte auf den nächsten“, erzählt Manuel Feil.

Der 23-Jährige hat an der möglichen Saisonwende beim Fußball-Regionalligisten den größten Anteil. Das 1:0 bereitete Feil mit einem Eckball vor, zum 2:0 traf der gebürtige Augsburger selber aus 20 Metern. Nach Wochen voller Niederlagen und Unentschieden scheinen die Elversberger endlich die Kurve gekriegt zu haben. „Wir wollten den Bock eigentlich schon eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Ulm umstoßen, aber da haben wir wie so oft in dieser Saison das Tor nicht getroffen“, blickt Feil zurück.

Er selbst hatte nach der 0:1-Niederlage gegen Ulm Tränen in den Augen. „Normalerweise bin ich nicht so ein emotionaler Typ, aber an diesem Tag kam alles zusammen. Am Ende habe ich auch noch eine Riesenchance vergeben, das war einfach schlimm“, erzählt Feil.

Fußballprofi zu werden, das hatte der quirlige Mittelfeldspieler zunächst gar nicht auf dem Schirm. Bis zur B-Jugend spielte Feil in seinem Heimatort beim FC Reutern und ging dort zwei Mal pro Woche ins Training. „Fußball war mein Hobby und nicht mehr. Ich habe mich auf die Schule konzentriert und habe viel mit Freunden unternommen. Das war mir viel wichtiger, als in irgendeinem Fußballinternat zu leben“, sagt der 23-Jährige. Die Folge war ein Abitur mit der Top-Note 1,0 und der Start eines Wirtschaftsmathematik-Studiums.

Allerdings kann der Augsburger auch richtig gut kicken. Schnell, dynamisch, viel Übersicht und starke Pässe zeichnen den Mittelfeldspieler aus. Das fiel auch den Beobachtern des FC Nürnberg auf, die Feil im Alter von 20 Jahren zum Club holten. Die Entwicklung ging steil nach oben, und in der vergangenen Saison wurde Feil mit 14 Toren in 34 Spielen bester Torschütze bei der U23 des FC Nürnberg in der Regionalliga Bayern. „Es hat aber nicht gereicht, um in den Kader der Bundesliga-Mannschaft zu kommen. Also wollte ich etwas Neues probieren und endlich in einer richtigen Herrenmannschaft spielen. Ich hatte einige Angebote, habe mich aber für den besten Verein mit der größten Perspektive entschieden“, sagt der 23-Jährige, der in Elversberg einen Vertrag bis Juni 2020 unterschrieb.

Wie es zu dem verkorksten Start der SVE mit nur einem Sieg in sieben Spielen kam, weiß Feil auch nicht so genau: „Das weiß keiner von uns. Wir wollten alle oben in der Tabelle mitspielen, und dann kam sehr viel Pech dazu. Aber wir sind alle positiv geblieben, das zeichnet unsere Mannschaft aus. Keiner hat den Kopf in den Sand gesteckt.“ Die SV Elversberg ist derzeit immer noch Drittletzter mit 13 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Waldhof Mannheim. Viele trauen der SVE in dieser Saison kein Comeback mehr zu. „Ich sehe das anders. Wir müssen jetzt unsere nächsten Spiele gewinnen, und dann folgen im Oktober die Wochen der Wahrheit. Dann spielen wir gegen Saarbrücken, Steinbach und Mannheim. Danach sehen wir weiter“, sagt der Neu-Elversberger, der aus seinem Hobby dann doch einen Beruf machen möchte. „Ich will so lange es geht mit Fußball mein Geld verdienen. Das macht schon richtig Spaß. Danach mache ich irgendwas mit Zahlen, denn Mathe macht mir großen Spaß“, sagt Feil, der nach dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen Schlusslicht Dreieich gerne zu den 13 noch drei Punkte dazurechnen möchte.

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