Mannschaftsgeist kontra Star-Kult
Kapstadt. Spaniens "goldene Generation" gegen Portugals Super-Star Cristiano Ronaldo: Im WM-Achtelfinale heute (20.30 Uhr/ZDF) in Kapstadt zwischen den Nachbarländern prallen zwei Fußball-Welten aufeinander. Der Europameister setzt trotz überragender Einzelkönner wie Xavi, Fernando Torres, David Villa und Andrés Iniesta auf Mannschaftsgeist
Kapstadt. Spaniens "goldene Generation" gegen Portugals Super-Star Cristiano Ronaldo: Im WM-Achtelfinale heute (20.30 Uhr/ZDF) in Kapstadt zwischen den Nachbarländern prallen zwei Fußball-Welten aufeinander. Der Europameister setzt trotz überragender Einzelkönner wie Xavi, Fernando Torres, David Villa und Andrés Iniesta auf Mannschaftsgeist. Bei Portugal dreht sich alles um die "Diva" Ronaldo. Entscheidend dürfte sein, ob es Spanien gelingt, Ronaldo zur Wirkungslosigkeit zu verurteilen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei Abwehrstratege Gerard Piqué (Foto: dpa) zu. In den bisherigen Duellen hat der "spanische Beckenbauer" die Aufgabe gemeistert. In der Primera División konnte Real Madrids Ronaldo gegen "Piquenbauer", wie Medien den Innenverteidiger des FC Barcelona nennen, noch kein Tor erzielen. Dennoch warnt Vicente del Bosque: "Portugal ist nicht nur Ronaldo." Der spanische Trainer wies aber auch auf den Sonderstatus des Stars hin: "Portugal ist sehr stark und hat zudem noch Ronaldo. Das ist einer der schwersten Gegner bei der WM." Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer Spezialbewachung für den Weltfußballer von 2008 will Spanien nach der holprig verlaufenen Gruppenphase dem Favoriten-Status in Südafrika endlich gerecht werden. Dazu bedarf es aber einer deutlichen Steigerung. Del Bosque muss jedoch den voraussichtlich wegen einer Knöchelverstauchung ausfallenden Mittelfeldmann Xabi Alonso ersetzen. Bei Portugal herrscht indes Zuversicht. "Ich habe das Gefühl, dass das Beste für uns noch kommt", sagte Trainer Carlos Queiroz. "Angst haben wir nicht", versicherte Stürmer Simão Sabrosa. Die Portugiesen kennen den Gegner bestens, da sieben Akteure in der spanischen Primera División spielen. Queiroz bangt aber um Duda und Danny. Und ihn bringt das "Gelbfieber" zum Zittern. Sieben Spieler sind vorbelastet, darunter Ronaldo. "Ich muss sagen, die Schiedsrichter bereiten mir schon etwas Angst", sagte Queiroz. Vor dem Rivalen zittere man nicht. Um Villa & Co. zu stoppen, ruhen die Hoffnungen in erster Linie auf der starken Abwehr um Bruno Alves, Ricardo Carvalho und Eduardo, der seit acht Länderspielen kein Gegentor kassiert hat. "Edu ist der beste Torwart der Welt, deshalb werden wir gewinnen", prophezeite Ersatzschlussmann Beto. dpa
Auf einen BlickRoque Santa Cruz will aus der paraguayischen Fußball-Nationalmannschaft zurücktreten. "Das wird meine letzte WM. Deswegen hoffe ich, dass es die Beste wird", sagte der Stürmer von Manchester City vorm Achtelfinale gegen Japan heute (16 Uhr/ARD) in Pretoria. Mit einem Sieg können die Südamerikaner erstmals in ein WM-Viertelfinale einziehen. Der vermeintliche Außenseiter gibt sich forsch. Die Zielsetzung von Trainer Takeshi Okada vor der WM, das Halbfinale ins Visier zu nehmen, wird nicht mehr belächelt. Mittelfeldspieler Yasuhito Endo glaubt mehr denn je daran: "Ja, ich bin da zuversichtlich."dpa