Mandzukic besteht Dschungel-Prüfung

Manaus · Mario Mandzukic kehrte nach seiner Sperre in die Mannschaft zurück – und lässt Kroatien vor dem „Endspiel“ gegen Mexiko vom Einzug ins Achtelfinale träumen. Kamerun ist nach dem 0:4 gegen Kroatien ausgeschieden.

Die bestandene Dschungel-Prüfung in der Arena Amazonia hatte Kraft gekostet: Nachdem sich Mario Mandzukic von Bayern München seinen Traum von einem Tor beim WM-Debüt gleich zwei Mal erfüllt hatte, ließ er sich auf den Rasen fallen und blickte in den Nachthimmel von Manaus . "Es hätte nicht besser laufen können", sagte der kroatische Doppel-Torschütze nach dem 4:0 (1:0) gegen Kamerun , das die Hoffnungen auf den zweiten Achtelfinal-Einzug der Kroaten nach 1998 am Leben hielt.

Mandzukic war es aber auch, der die Euphorie nach dem ersten Sieg im zweiten Gruppenspiel bremste. "Ich will nicht zu viel über die Tore sprechen. Sie waren ein Verdienst der ganzen Mannschaft", sagte der 28-Jährige und erklärte mit Blick auf das entscheidende Gruppenspiel am Montag gegen die um einen Punkt besseren Mexikaner: "Es ist noch Platz für Verbesserungen."

Fast schienen Mandzukic, für den der Abgang aus München beschlossene Sache ist, die Lobeshymnen nach seinem Doppelpack (61./73. Minute) ein wenig unangenehm zu sein. Die Mitspieler aber wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten. "Mario ist wichtig für die Bayern. Aber für die kroatische Nationalmannschaft ist er fast noch wichtiger", sagte Kapitän Darijo Srna über den Kollegen, der im ersten Spiel gegen Brasilien (1:3) noch gesperrt war. Laut Verteidiger Danijel Pranjic würde Mandzukic "für seine Mannschaft sterben".

Das Bundesliga-Spektakel in der Regenwald-Metropole machten die beiden ebenfalls überragenden Wolfsburger Ivica Olic (11.) und Ivan Perisic (48.) mit ihren Treffern perfekt. Allerdings spielten den Kroaten auch undisziplinierte Kameruner in die Karten, deren Vorrunden-Aus nach der zweiten Pleite feststeht. Zunächst wurde Alexandre Song nach einem Ellbogenschlag in den Rücken von Mandzukic des Feldes verwiesen (40.). Kurz vor dem Schlusspfiff verpasste Benoit Assou-Ekotto dann seinem eigenen Mitspieler Benjamin Moukandjo nach einer Unstimmigkeit einen Kopfstoß, was ein wüstes Gerangel zwischen den Streithähnen zur Folge hatte. "Ich hasse es, so etwas zu sehen. Das war eine Schande", sagte Kameruns Trainer Volker Finke .

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