"Manchmal habe ich nur sechs Feldspielerinnen im Training"

Dudweiler. Eine Täuschung rechts, dann dribbelt sie an der Dudweilerin Sarah Schanne links vorbei, am Rande des Handball-Feldes entlang. Flink, konzentriert und zu wendig für den Gegner. Rodica Tonita schafft es bis an den Kreis, springt hoch, und trifft über Linksaußen in das gegnerische Tor

Dudweiler. Eine Täuschung rechts, dann dribbelt sie an der Dudweilerin Sarah Schanne links vorbei, am Rande des Handball-Feldes entlang. Flink, konzentriert und zu wendig für den Gegner. Rodica Tonita schafft es bis an den Kreis, springt hoch, und trifft über Linksaußen in das gegnerische Tor. Eine schöne Aktion der neuen Spielertrainerin des Handball-Saarlandligisten HC Fischbach in der 43. Minute zum 16:19. Schön, aber viel gebracht hat dieser Treffer letzten Endes auch nicht. Denn die Spielerinnen des HC Fischbach verlieren am vergangenen Samstagabend ihr Auswärtsspiel bei der HSG Dudweiler mit 20:32 (13:13). Schon vor der Partie war klar, dass Fischbach kaum Chancen haben würde. "Meine Mannschaft ist zwar sehr stark, aber die Spielerinnen arbeiten und lernen außerhalb des Handballs sehr viel und kommen nicht oft ins Training", erklärt Rodica Tonita, "manchmal habe ich nur fünf bis sechs Feldspielerinnen im Training". Und beinahe hätte das auch für das Spiel am Samstag gegolten. "Wir hatten am Anfang für dieses Spiel nur fünf Spielerinnen und wollten schon fast nicht mehr antreten, aber dann sind zum Glück noch zwei dazu gekommen", seufzt die Spielertrainerin erschöpft. In der ersten Halbzeit können die Fischbacher auch noch gut mithalten, gehen in den letzten Minuten sogar immer wieder knapp in Führung. Aber in der zweiten Hälfte haben sie keine Kraftreserven mehr. Im Angriff können sie sich nicht gegen die stabile 6:0-Abwehr der Dudweilerinnen durchsetzen, in der eigenen Defensive brechen immer wieder Lücken auf, die die HSG sofort nutzt. "Auch die Würfe aus der zweiten Reihe haben besser geklappt. Am Ende waren wir wieder überlegen", findet Fritz Erbelding, Trainer der Gastgeber. Dementsprechend stürmen seine Spielerinnen direkt zum Anpfiff der zweiten Halbzeit das Sportzentrum. Durch sechs Tore infolge bauen sie ihren Vorsprung auf 19:13 aus (41. Minute). Und obwohl Fischbach noch mal versucht, sich aufzubäumen, ist der HC chancenlos. In den letzten zehn Minuten gibt der Vorjahres-Meister erneut Gas und macht aus einem 25:19 einen 32:20-Sieg. "Dudweiler war heute wie immer sehr gut", muss Fischbachs rumänische Trainerin gestehen. In ihrer Heimat hatte Tonita lange in der ersten Liga gespielt, ehe sie vor sieben Jahren ihrem Mann ins Saarland folgte. Ihre ersten Stationen hatte sie bei den Bezirksligisten ASC Quierschied und HWE Erbach-Waldmohr. "Aber ich wollte auch höher spielen und trainieren", begründet die 39-Jährige den Wechsel nach Fischbach. Eigentlich hatte sie sich hohe Ziele gesteckt: Platz eins oder zwei. Aber die Vorstellung hat Tonita schnell zurückgeschraubt. Jetzt will sie sich auf den Klassenverbleib konzentrieren - und von ihren Spielerinnen öfter eine schöne Aktion sehen.

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