„Manchmal geht einfach nix“

Saarbrücken · Das hatte sich der 1. FC Saarbrücken anders vorgestellt: Am Samstag sollte zum Saisonstart ein Sieg zu Hause gegen den SC Freiburg II her. Chancen dazu hatte der Regionalligist genügend. Am Ende stand es dennoch 0:0.

 Saarbrückens Matthew Taylor im Tor – der Ball nicht. Die Jungs des FCS trafen gegen Freiburg einfach die Kiste nicht. Foto: Andreas Schlichter

Saarbrückens Matthew Taylor im Tor – der Ball nicht. Die Jungs des FCS trafen gegen Freiburg einfach die Kiste nicht. Foto: Andreas Schlichter

Foto: Andreas Schlichter

Das Bild hatte Symbolcharakter: Saarbrückens Torwart David Hohs hält sich einen dicken Eisbeutel an den Kopf, als er vom Platz ging. "Ich habe heute ein Knie an den Schädel bekommen. Der Helm hat mir das Leben gerettet", sagte der Schlussmann, der seit seiner schweren Kopfverletzung im vergangenen Jahr mit einer Schutzhaube spielt. Nach dem torlosen Unentschieden des 1. FC Saarbrücken gegen den SC Freiburg II zum Start der Fußball-Regionalliga bereitet dem neuen FCS-Trainer Falko Götz vor allem die Chancenverwertung Kopfschmerzen. "Die letzte Galligkeit vor dem Tor haben wir heute nicht hingekriegt", sagte Götz, "das Einzige, was gefehlt hat, ist, dass wir aus den sieben oder acht großen Möglichkeiten auch ein Tor machen."

Neuzugang Solomon Okoronkwo hätte die Partie alleine zu Gunsten des FCS entscheiden können. Nach 13 Minuten und einem schönen Pass von Jan Fießer tauchte "Solo" ganz frei und alleine vor dem Freiburger Tor auf, scheiterte aber an der guten Fußabwehr von Schlussmann Zackary Steffen. Zwei Minuten nach der Pause hatte Okoronkwo Steffen bereits ausgespielt, doch irgendwie bekam der Torwart doch wieder die Finger an den Ball. Sekunden zuvor hatte Okoronkwo knapp am Pfosten vorbeigeköpft. "Natürlich ärgere ich mich. Ich hätte mindestens ein Tor machen müssen für die Mannschaft", zeigte sich der Nigerianer selbstkritisch, "aber so ist Fußball. Manchmal geht es einfach, manchmal geht einfach nix".

Das galt am Samstag aber leider auch für seine Kollegen. Nach Ballgewinn im Mittelfeld hatte Sven Sökler schnell umgeschaltet und einen Spielzug eingeleitet, an dessen Ende seine Volleyabnahme in Torwart Steffens Armen landete (42.). Sökler war es auch, der Matthew Taylor freispielte. Der Ball sprang aber kurz vor dem Schuss des Amerikaners noch einmal unkontrollierbar auf und landete danach in den Wolken (48.). "Ich habe von meiner Mannschaft heute schon einiges gesehen, was mit gut gefallen hat", lobte Götz die guten Ansätze, sagte aber auch, woran in den nächsten Wochen zu arbeiten ist: "Tatsache ist, dass wir im Spiel nach vorne im technischen Bereich noch Luft nach oben haben. Wir müssen in vielen Situationen noch den besseren Pass spielen."

Der Freiburger Nachwuchs - sechs Spieler gehörten im vergangenen Jahr noch zur U19-Bundesliga-Mannschaft des Vereins - war vor 4800 Zuschauern ein unbequemer, taktisch gut eingestellter Gegner. "Unser Ziel war es, den Meisterschaftsfavoriten aus Saarbrücken zu ärgern", sagte SCF-Trainer Martin Schweizer, "wir sind mit dem 0:0 sehr zufrieden". Im Spiel nach vorne waren die Breisgauer allerdings harmlos. FCS-Torwart Hohs war im ersten Durchgang arbeitslos und in der zweiten Hälfte nur selten gefordert. Auch darum schmerzt ihn die Beule am Kopf wohl weniger, als die beiden verschenkten Punkte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort