Manager: Breno nahm regelmäßig Schlafmittel vom FC Bayern
München. Neue Details im Prozess gegen Breno: Der wegen schwerer Brandstiftung angeklagte Fußball-Profi stand nach Angaben seines früheren Managers in der Feuernacht nicht nur unter Alkohol-, sondern möglicherweise auch unter Medikamenteneinfluss. "Ich denke, er hatte auch noch ein Schlafmittel eingenommen
München. Neue Details im Prozess gegen Breno: Der wegen schwerer Brandstiftung angeklagte Fußball-Profi stand nach Angaben seines früheren Managers in der Feuernacht nicht nur unter Alkohol-, sondern möglicherweise auch unter Medikamenteneinfluss. "Ich denke, er hatte auch noch ein Schlafmittel eingenommen. Er nahm das Medikament regelmäßig abends", gab der Manager gestern vor der zwölften Strafkammer des Landgerichts München I zu Protokoll. Breno habe sich von dem Medikament immer "seine Portion zurechtgelegt". Der Zeuge betonte: "Ich habe mehr als einmal zumindest von ihm gehört, dass er das Mittel nimmt und dass es vom Verein der Bayern kommt." Die Spieler des FC Bayern hätten "freien Zugang zu den Medikamenten" gehabt. Außerdem habe Breno am Brandtag Bier, Portwein und Whisky getrunken.Der Ex-Manager des Brasilianers, der sich am Tag vor dem Brand im vergangenen September in der angemieteten Villa des Abwehrspielers vom FC Bayern München aufgehalten hatte, schilderte am fünften Verhandlungstag chaotische Szenen. Immer wieder sei Breno aus dem Haus gelaufen und einmal sogar aus dem Badezimmerfenster gesprungen. Er habe davon gesprochen, das Haus sei umstellt. Außerdem habe er seinen Mannschaftskollegen Rafinha retten wollen. Wovor, das wisse er nicht. "Ich habe das nicht zusammen gebracht", sagte der Ex-Manager: "Er war so seltsam geworden."
Breno habe sich sogar ein Messer geholt. Daraufhin habe der Manager Brenos Frau Renata dazu bewogen, sich mit den drei Kindern in einem Zimmer einzuschließen und schließlich mit ihnen das Haus verlassen.
Rafinha, der Breno am Abend vor dem Brand noch kurz besucht hatte, sagte gestern vor Gericht, so betrunken wie in der Brandnacht habe er seinen Landsmann noch nie gesehen. Der 22-Jährige sei sehr traurig gewesen, weil er möglicherweise noch einmal am Knie operiert werden musste. Direkt nach dem Brand hatte Breno mit ungewöhnlichem Verhalten die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich gezogen. "Es war für mich nicht auszuschließen, dass Herr Borges in irgendeiner Form an diesem Brand beteiligt ist", sagte ein Polizeibeamter. Breno habe den Rettungskräften drei Feuerzeuge übergeben - mit der Aufforderung, diese wegzuwerfen. Eines der Feuerzeuge sei stark verrußt gewesen - ebenso Brenos Finger.
Der 22 Jahre alte Breno Vinicius Borges steht wegen Verdachts der schweren Brandstiftung vor Gericht. Die Anklage wirft ihm vor, aus privatem und beruflichem Frust die angemietete Villa im Münchner Nobel-Vorort Grünwald in Brand gesteckt zu haben. Bei dem Feuer entstand ein Millionenschaden. Breno hatte nach Angaben von Polizei und Rettungskräften in der Brandnacht sichtbare Wunden und war "am ganzen Körper verrußt". Mit einem Tuch habe er sich die Hände abgewischt, sagte ein Polizeibeamter weiter: "Das Tuch war pechschwarz." Auf die Frage, wo das Feuer ausgebrochen sei, habe der Profi geantwortet: "Im Bad." Er habe angegeben, seine Frau habe das Feuer gelegt. "Ich dachte nur in dem Augenblick: Der ist nicht ganz dicht", meinte der Polizeibeamte. dapd/dpa