"Man muss sich schämen"

Saarlouis. Auch einen Tag nach der desolaten Leistung gegen die SG Bietigheim war der Handball-Zweitligist HG Saarlouis noch fassungslos. Auf die Frage, was am Mittwochabend bei der 32:40-Heimklatsche mit der Mannschaft los gewesen sei, sagte Kapitän Danijel Grgic nur: "Wenn ich das wüsste . . . das war das schlechteste Spiel, seit ich hier Handball spiele

 Ein Bild, das die Enttäuschung nach der deftigen Heimschlappe gegen Bietigheim dokumentiert: Dirk Holzner, Daniel Fontaine und Mannschaftsarzt Dr. Schneider sind konsterniert. Foto: rolf Ruppenthal

Ein Bild, das die Enttäuschung nach der deftigen Heimschlappe gegen Bietigheim dokumentiert: Dirk Holzner, Daniel Fontaine und Mannschaftsarzt Dr. Schneider sind konsterniert. Foto: rolf Ruppenthal

Saarlouis. Auch einen Tag nach der desolaten Leistung gegen die SG Bietigheim war der Handball-Zweitligist HG Saarlouis noch fassungslos. Auf die Frage, was am Mittwochabend bei der 32:40-Heimklatsche mit der Mannschaft los gewesen sei, sagte Kapitän Danijel Grgic nur: "Wenn ich das wüsste . . . das war das schlechteste Spiel, seit ich hier Handball spiele."

Sonntag gegen Leipzig

Sein Trainer Andre Gulbicki entschuldigte sich nach dem Spiel für die Leistung seiner Mannschaft und sprach sogar vom "Abstiegskampf". Bereits am kommenden Sonntag müssen Grgic und Co. die Schmach vom Mittwochabend aus den Köpfen bekommen und um 17 Uhr beim DHfK Leipzig wieder ihr wahres Gesicht zeigen.

"Ich suche keine Ausreden. Man muss sich schämen für das, was wir gezeigt haben", leitet Grgic den wohl bedeutendsten Satz seiner Analyse ein: "Aber wir sind platt. Körperlich und im Kopf. Und wenn dir dann noch ein Erfolgserlebnis fehlt, dann läuft es halt nicht." Als alleinige Begründung will Grgic die Belastung im Hammer-Monat März nicht stehen lassen. Dennoch ist klar: Vier Spiele und insgesamt 4240 bewältigte Reise-Kilometer in knapp zwei Wochen gehen an die Substanz - selbst bei durchtrainierten Profisportlern.

Dass die Mannschaft konditionell nicht fit genug sei, bestreitet Grgic: "Die Regenerationszeit ist einfach zu kurz. Man kommt von einem Auswärtsspiel nach Hause, hat einen Tag frei und hat dann nur einen Tag, sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten." Diese extreme Erfahrung hatte die HG noch nicht gemacht: "Wir hatten bisher weder in der Regionalliga noch in der 2. Liga so viele englische Wochen. Und wenn, dann fuhr man auswärts vielleicht mal nach Fischbach oder Dudweiler", erzählt Danijel Grgic und erinnert sich nach einer kurzen Gedankenpause an einen besonders schwachen Moment am Mittwoch: "Mir sind in kurzer Zeit drei technische Fehler passiert. Einmal habe ich einen Fehlpass gespielt, und zwei Mal ist mir einfach der Ball aus der Hand gefallen. Man versucht zwar noch das Beste, aber es gelingt nichts. Dafür macht der Gegner mit jedem Gegenstoß ein Tor. Das ist keine einfache Situation."

Den Siegeswillen möchte er seiner Mannschaft nicht absprechen. Aber möglicherweise hat man sich von der unerwartet starken Hinrunde blenden lassen: "Wir müssen jetzt einfach schauen, dass uns in Leipzig irgendwie eine Überraschung gelingt und wir danach alle unsere Heimspiele gewinnen. Dann haben wir mit dem Abstiegskampf nichts zu tun."

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