Malanda wird zur tragischen Figur

Wolfsburg · Sie waren nah dran, doch am Ende reichte es nicht. Vor allem wegen mangelnder Effektivität bei der Chancenverwertung musste der VfL Wolfsburg im Pokal-Halbfinale bei Borussia Dortmund die Segel streichen.

Die Enttäuschung bei Dieter Hecking war auch am Tag nach dem bitteren Halbfinal-Aus noch zu spüren. "Die legt man nicht innerhalb von zwölf Stunden ab", sagte der Trainer des VfL Wolfsburg am Morgen nach dem 0:2 (0:2) im DFB-Pokal bei Borussia Dortmund. Und selbst die glimpfliche Diagnose beim verletzten Mittelfeldspieler Junior Malanda verbesserte Heckings Stimmung nicht wirklich. Zwar ergab die Untersuchung beim 19-Jährigen nicht den befürchteten Kreuzbandriss, dennoch ist die Saison für ihn beendet. Im Rennen um die Champions-League-Qualifikation wird der Belgier den Wolfsburgern mit einer Dehnung des vorderen und hinteren Kreuzbandes im rechten Knie sowie einem Teilanriss des Innenbands fehlen.

Malanda avancierte damit zur tragischen Figur eines dramatischen Pokalabends. Im vielleicht bisher wichtigsten Spiel seiner Karriere zeigte der 19-Jährige wie seine Teamkollegen einen starken Auftritt, hatte gleich mehrere gute Möglichkeiten. Er vergab allerdings alle - und verletzte sich dann in der 81. Minute schwer. Beim Versuch, den Ball über die Linie zu drücken, traf er nur den BVB-Innenverteidiger Sokratis. Mit weitreichenden Folgen.

"Er war einer der Aktivposten. Er ist ein junger Spieler, der gezeigt hat, dass er bereit ist, Verantwortung zu übernehmen", sagte Hecking. Und auch Manager Klaus Allofs fand Malandas Leistung bis zur Verletzung "sensationell". Zur neuen Saison kann der in Wolfsburg mit einem Vertrag bis 2018 ausgestattete Teenager aber wieder hoffen. "Er hat Glück im Unglück gehabt. Es ist schade für ihn, aber wenigstens kann er in der Vorbereitung auf die neue Saison wieder voll angreifen", sagte Hecking weiter.

Viel Zeit, ihren vergebenen Möglichkeiten und dem Ausfall Malandas nachzutrauern, haben die Wölfe nicht. Am Samstagabend gastiert das Team beim Hamburger SV - ein Sieg beim Abstiegskandidaten ist dabei fast Pflicht. Die Qualifikation für die Königsklasse soll das Trostpflaster für die verpasste Reise nach Berlin werden. Platz vier ist das Ziel. Nur einen Punkt liegen die Niedersachsen hinter Bayer Leverkusen. Bereits am Abend, berichtete Hecking, habe die Mannschaft erklärt, in Hamburg unbedingt gewinnen zu wollen. "Wir müssen uns jetzt auf die Bundesliga konzentrieren", forderte auch Innenverteidiger Naldo, "wir haben noch Chancen auf die Champions League."

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