Mal wieder ein neuer Leitwolf

Wolfsburg. Der neue Leitwolf gibt sich als Alphatier: Obwohl Dieter Hecking erst nach der Absage an den eigentlichen Favoriten Bernd Schuster den Trainerjob beim VfL Wolfsburg übernommen hat, sieht sich der neue Trainer nicht als zweite Wahl beim Fußball-Bundesligisten

Wolfsburg. Der neue Leitwolf gibt sich als Alphatier: Obwohl Dieter Hecking erst nach der Absage an den eigentlichen Favoriten Bernd Schuster den Trainerjob beim VfL Wolfsburg übernommen hat, sieht sich der neue Trainer nicht als zweite Wahl beim Fußball-Bundesligisten. "Es ist das gute Recht eines Klubs, dass er nicht nur mit einem Trainer spricht, sondern sich auch nach Alternativen umschaut", sagte der vom 1. FC Nürnberg zum VfL gewechselte Hecking bei seiner Vorstellung am Freitag: "Meine Arbeitsweise ist gut."Hecking, der sechste VfL-Trainer seit dem Gewinn der Meisterschaft 2009, wird beim Rückrunden-Auftakt am 19. Januar gegen den VfB Stuttgart zum ersten Mal auf der Wolfsburger Bank sitzen. Für den neuen Trainer, der Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner ablöst, geht es zunächst einmal darum, den Abstand zu den Abstiegsplätzen zu vergrößern. Der Pokal-Viertelfinalist liegt derzeit mit sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz auf dem 15. Rang.

"Die Tabellensituation ist nicht so, dass wir gleich nach oben schauen können. Wir wollen uns erst einmal stabilisieren. Das Wichtigste ist ein guter Start", sagte Hecking vor einem Großaufgebot an Journalisten und zehn Kamerateams: "Ich bin aber zu 100 Prozent sicher, dass wir den Klassenverbleib schaffen. Ob noch mehr geht, werden wir sehen. Ein tolles Ziel für die Rückrunde wäre doch der Pokalsieg."

Rund 750 000 Euro soll der Wolfsburger Mutterkonzern Volkswagen für den als akribischen Arbeiter bekannten Hecking nach Nürnberg überwiesen haben. Der 48-Jährige hatte bei den Franken eine entsprechende Ausstiegsklausel in seinem ursprünglich noch bis 2014 laufenden Vertrag. Bei den Niedersachsen hat der Coach einen Vertrag bis 2016 unterschrieben. "Man bezahlt nie gerne eine Ablöse. Aber Dieter ist der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wir wollen so schnell wie möglich aus den unteren Tabellenregionen verschwinden und die Tendenz nach oben einschlagen", sagte Manager Klaus Allofs, der die Unaufgeregtheit aus seinen Bremer Zeiten mit Trainer Thomas Schaaf auch beim VfL einführen will: "Die Länge des Vertrags zeigt unser Vertrauen. Wir wollen eine gewisse Kontinuität erreichen."

Mit der Verpflichtung Heckings wenige Wochen nach dem Wechsel von Allofs zum VfL ist die Runderneuerung des Klubs in der Führungsetage abgeschlossen. Nach der Alleinherrschaft von Felix Magath will der Verein nun sein Image aufpolieren. "Was wir können, werden wir versuchen. Die Verpflichtung von Klaus Allofs war der erste Schritt. Der VfL wird wie Leverkusen und Hoffenheim unterstützt, das stößt bei anderen Klubs bitter auf. Diese Denke werden wir aber nie völlig wegbekommen", äußerte Hecking.

"Wir wollen eine gewisse Kontinuität erreichen."

VfL-Sportchef Klaus Allofs

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