Mafia manipuliert wohl Spiele in Italien

Rom · Ein doppelter Skandal erschüttert den italienischen Fußball: Nachdem am Dienstag mehr als 50 Fußballmanager , Spieler und Trainer wegen des Verdachts der Bildung einer krimineller Vereinigung mit dem Ziel des Sportbetrugs festgenommen wurden, wird auch gegen eine Reihe von Bezahl-Fernsehsendern wegen Absprachen beim Vertrieb von TV-Rechten für die Fußball-Saison 2015 bis 2018 ermittelt.

Offenbar ist auch eine Vermarktungsgesellschaft für Sportrechte ins Visier der Ermittler geraten. Das Unternehmen soll Absprachen zwischen den TV-Gesellschaften, darunter Sky Italia im Besitz des australischen Medienmoguls Rupert Murdoch und Mediaset Premium von AC Mailands Eigentümer Silvio Berlusconi , begünstigt haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der im Juni 2014 abgeschlossene Verkauf der Übertragungsrechte für die Jahre 2015 bis 2018, für die Sky und Mediaset insgesamt 945 Millionen Euro ausgegeben hatten, durch Absprachen manipuliert worden sei.

Zudem vermuten die Ermittler , dass Dutzende Spiele in der 3. und 4. Liga auch in dieser Saison manipuliert worden sind. Etwa 30 Klubs sind laut Polizei in den Skandal verwickelt. Auch die kalabresische Mafia Ndrangheta soll an den Manipulationen beteiligt gewesen sein. Laut den Ermittlern planten sie zudem, auch Spiele in der Serie B und höheren Ligen zu manipulieren. Die Ermittlungen der Aktion "Dirty Calcio" führt die Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft im süditalienischen Catanzaro.

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