Machtdemonstration in Singapur

Singapur · Serena Williams hat die Tennis-WM in Singapur gewonnen und sich für die Vorrunden-Niederlage gegen Simona Halep revanchiert. Dank dieses Triumphes schloss sie mit fünf Erfolgen zu Steffi Graf auf.

Mit einer Machtdemonstration hat Serena Williams die Tennis-Weltordnung wiederhergestellt und zum dritten Mal in Folge das WTA-Finale gewonnen. Die Nummer eins besiegte im Endspiel von Singapur Simona Halep (Rumänien/Nr. 4) mit 6:3, 6:0 und zog durch ihren insgesamt fünften Triumph beim Saisonfinale mit Steffi Graf gleich. "Ich bin so glücklich, dieser Titel ist sehr speziell für mich", sagte Williams, die nach dem nur 69-minütigen Finale die Billie-Jean-King-Trophäe im goldenen Konfettiregen herzte. Kurz zuvor hatte sich die 33-Jährige aus den USA im Schnelldurchgang für die in der Gruppenphase erlittene 0:6, 2:6-Pleite gegen French-Open-Finalistin Halep revanchiert.

Dabei hatte Williams im imposanten Indoor Stadium auch diesmal den Start verschlafen und lag im ersten Satz mit 1:2 zurück. "Da habe ich befürchtet, dass das schon wieder so losgeht. Ich habe mir gesagt, 'Serena, du hast nichts zu verlieren, entspanne dich'", berichtete die 18-malige Grand-Slam-Siegerin über ihre erfolgreiche Taktik. Mit 26 direkten Gewinnschlägen ließ sie Halep (fünf Winner) keine Chance - und unterstrich die Kräfteverhältnisse am Ende einer langen Saison. "Serena ist einfach die Beste. Deshalb kann ich selbst nach dem verlorenen Endspiel nicht traurig sein", meinte die 23-jährige Halep.

In Singapur wurde in diesen Tagen sogar eine Orchideen-Art nach Serena Williams benannt. Im Halbfinale allerdings hatte sie beim 2:6, 6:3, 7:6 (8:6) gegen die frühere Nummer eins Caroline Wozniacki (Dänemark) viel Mühe gehabt. Sogar ihren Schläger zertrümmerte Williams während der Partie. "Das musste sein. Dieser Schläger kann mich jetzt nicht mehr ärgern", sagte Williams danach ganz trocken. Die nur 1,68 Meter große Halep hatte sich in der Vorschlussrunde dagegen locker mit 6:2, 6:2 gegen die Polin Agnieszka Radwanska (Nr. 6) durchgesetzt.

Serena Williams , die im September in Flushing Meadows ihren 18. Major-Titel geholt hatte, wird zum vierten Mal nach 2002, 2009 und 2013 das Tennisjahr als Nummer eins beenden. Kein Wunder, dass Ikone Martina Navratilova sagt: "Für Serena gibt es keine Grenze." Williams selbst gab jüngst bereits zu, "dass ich schon an Grand-Slam-Coup Nummer 19 denke."

Doch ihre Wurzeln vergisst Williams, die im Problemviertel Compton nahe Los Angeles aufwuchs und mittlerweile über 62 Millionen Dollar an Preisgeldern eingespielt hat, zu keiner Zeit. "Ich bin immer noch das Mädchen, das mit dem Tennisspielen angefangen hat, weil es einen Schläger und einen Traum hatte", sagte die jüngere der Williams-Schwestern: "Die Allergrößte wollte ich nie werden."

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