Maas will Doping mit Geld- und Freiheitsstrafen ahnden

Berlin · Bundesjustizminister Heiko Maas hat sich für ein möglichst hartes Anti-Doping-Gesetz in Deutschland ausgesprochen. "Doping in Deutschland soll mit Geld- und Freiheitsstrafen geahndet werden. Wir wollen das sehr umfassend machen.

Ich finde, je weiter die Regelung ist, umso besser", sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk-Sportgespräch. Maas, der das Gesetz gemeinsam mit dem Innen- und Gesundheitsministerium auf den Weg bringen will, hat klare Vorstellungen, wie der Tatbestand des Dopings strafrechtlich erfasst werden soll. "Es soll ein eigenes Stammgesetz werden. Das heißt, wir wollen ein Gesetz machen, das wir Anti-Doping-Gesetz nennen werden und in dem zum Beispiel auch die Vorschriften enthalten sind, die bisher noch im Gesundheitsbereich - also beim Betäubungsmittelrecht etwa - verankert sind. Das soll dann alles zusammengefasst werden."

Die Position des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), dass die strafrechtliche Verfolgung von Dopern im Hochleistungssport die Sportgerichtsbarkeit von Verbänden aushebeln könnte, teilte Maas nicht. Der Justizminister verwies darauf, dass ein Nebeneinander von Strafrecht und Strafrecht funktioniere. "Es kann ja zum Beispiel im Fußball, wenn jemand ein schweres Foul begeht und mit einer Roten Karte ausgeschlossen und für mehrere Spiele gesperrt wird, dennoch wegen Körperverletzung strafrechtlich verfolgt werden. Das führt dann auch nicht zu dem Problem, dass Sperren im Sport zurückgenommen werden müssen", so Maas weiter. Der Entwurf für ein Anti-Doping-Gesetz dürfte frühestens zum Jahresende und damit deutlich später als erwartet vorgelegt werden.

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