M. Petry ist nicht gleich M. Petri "Wenn der FCS das Spiel gewinnt, ist das Titelrennen entschieden"

Saarbrücken/Homburg. Ein Buchstabe macht manchmal einen großen Unterschied. Davon können Michael Petry, Stürmer des Fußball-Oberligisten 1. FC Saarbrücken, und Michael Petri, Angreifer des Liga-Konkurrenten FC Homburg, ein Lied singen

 Gestatten, zwei Ballermänner: Michael Petry vom 1. FC Saarbrücken (links) und Michael Petri vom FC Homburg. Foto: Oliver Dietze

Gestatten, zwei Ballermänner: Michael Petry vom 1. FC Saarbrücken (links) und Michael Petri vom FC Homburg. Foto: Oliver Dietze

Saarbrücken/Homburg. Ein Buchstabe macht manchmal einen großen Unterschied. Davon können Michael Petry, Stürmer des Fußball-Oberligisten 1. FC Saarbrücken, und Michael Petri, Angreifer des Liga-Konkurrenten FC Homburg, ein Lied singen. "Als Michael Petry in Saarbrücken unterschrieben hat, klingelte bei mir den ganzen Tag das Telefon", berichtet Michael Petri, mit zehn Treffern bester Torjäger der Homburger, lachend: "Sogar unser zweiter Vorsitzender hat angerufen und gefragt, warum ich ihm nichts von meinem Wechsel erzählt habe."

Auch der Saarbrücker Petry erhielt Anrufe, die für seinen Namensvetter gedacht waren: "Als Michael sich 2005 die Kreuzbänder abriss, riefen viele Leute bei mir an und wünschten mir gute Besserung."

Vier Treffer hat der FCS-Petry erzielt. Der 1,90 Meter große Schlacks sieht sich nicht als klassischen Knipser: "Natürlich musst du als Stürmer auch mal die Bude treffen, aber ich sehe mich eher als spielenden Mittelstürmer und Vorbereiter. Außer Nazif Hajdarovic, der ja schon elf Mal getroffen hat, haben wir fünf oder sechs weitere Spieler, die torgefährlich sind."

Beim FCH hängt vieles an der Treffsicherheit des 1,85 Meter großen Petri. "Als Stürmer lebst du von deinen Mitspielern. Das klappt bei uns ganz gut. Ich profitiere eher von meiner Schnelligkeit, neben mir spielt mit Tobias Mansfeld ein Strafraum-Stürmer. Das passt ganz gut."

Das Derby am morgigen Samstag, 13.30 Uhr, im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion wird für beide kein Spiel Petry gegen Petri. Auch davon, dass in diesem Spiel zwischen Spitzenreiter FCS und dem Zweiten FCH eine Vorentscheidung im Titelrennen fallen könnte, wollen beide nichts wissen. "Natürlich liegen wir bei einer Niederlage acht Punkte zurück", sagt Michael Petri, der in den kommenden Tagen zum zweiten Mal Vater wird: "Entscheidend wird aber sein, wie die Mannschaften aus der Winterpause kommen." "Das ist ein Top-Spiel. Da brauchen die Trainer nichts zu sagen", beschreibt Petry die Stimmung im Lager des unbesiegten FCS, "wir haben neun Mal in Folge gewonnen, wir wollen den zehnten Sieg".

Auf einen Tipp wollen sich beide nicht einlassen. "Wir werden mit breiter Brust auflaufen", sagt Petri, aber: "Saarbrücken ist Favorit."Saarbrücken. "Der FCS ist klarer Favorit", sagt Wolfgang Meyer, Co-Trainer der SV Elversberg II: "In Saarbrücken wird unter Profi-Bedingungen gearbeitet. Wenn der FCS das Spiel gewinnt, ist das Titelrennen entschieden." Mit der Einschätzung steht er fast allein da. "Saarbrücken hat einen großen Vorteil durch die Siegesserie und das Publikum", sagt Melori Bigvava, Trainer der SF Köllerbach, "aber Homburg wird alles in das Spiel investieren. Es läuft auf ein Unentschieden hinaus."

Das tippt auch Gerd Warken, Trainer des SV Hasborn: "Die letzten beiden Derbys endeten remis, darauf läuft es auch diesmal hinaus. Natürlich hoffe ich, dass die Liga spannend bleibt. Am Wichtigsten ist aber, dass der Sport in Mittelpunkt steht." Neunkirchens Trainer Günter Erhardt kann mit jedem Ausgang leben: "Ich habe schließlich andere Probleme als Saarbrücken oder Homburg."

Mit einem knappen Ergebnis rechnet Mettlachs Trainer Markus Kneip: "Es wird ein offenes Spiel, beide Mannschaften liegen nicht weit auseinander. Natürlich ist es ein tolles Spiel für den Saarfußball."

Die direkt betroffenen Trainer halten sich mit ihren Einschätzungen zurück. "Am 15. Spieltag ist es zu früh, von Vorentscheidung zu reden", sagt Homburgs Jens Kiefer, "ein Sieg für den FCS könnte aber einen großen Schritt bedeuten." Das sieht Dieter Ferner ähnlich: "Aber direkte Vergleiche werden die Meisterschaft sicher nicht entscheiden." cor

"Das ist ein Top-Spiel. Da brauchen die Trainer nichts zu sagen."

Michael Petry,

1. FC Saarbrücken

Auf einen Blick

Derby-Ergebnisse: Ehrenklasse Saar, 1945/46: FCH - FCS 1:4, FCS - FCH 4:2. Regionalliga, 1966/67: FCH - FCS 2:5, FCS - FCH 5:0; 67/68: FCH - FCS 0:0, FCS - FCH 2:2; 68/69: FCH - FCS 0:1, FCS - FCH 5:0; 69/70: FCH - FCS 1:0; FCS - FCH 4:3; 70/71: FCH - FCS 2:2, FCS - FCH 3:1; 71/72: FCH - FCS 1:0, FCS - FCH 2:0; 72/73: FCH - FCS 3:2, FCS - FCH 0:2; 73/74: FCH - FCS 1:1, FCS - FCH 3:2. 2. Bundesliga Süd, 1974/75: FCH - FCS 3:3, FCS - FCH 2:3; 75/76: FCH - FCS 1:1, FCS - FCH 3:0; 78/79: FCH - FCS 0:0, FCS - FCH 1:2; 79/80: FCH - FCS 2:2, FCS - FCH 3:2; 80/81: FCH - FCS 2:2, FCS - FCH 2:3. Oberliga, 1981/82: FCH - FCS 1:0, FCS - FCH 2:1; 82/83: FCH - FCS 2:3, FCS - FCH 1:0. 2. Liga, 1988/89: FCH - FCS 0:1, FCS - FCH 2:1; 90/91: FCH - FCS 0:0, FCS - FCH 0:0; 91/92: FCH - FCS 4:1, FCS - FCH 2:0; 93/94: FCH - FCS 2:2, FCS - FCH 0:0; 94/95: FCH - FCS 0:1, FCS - FCH 1:1. Regionalliga, 1995/96: FCH - FCS 0:2, FCS - FCH 3:0; 96/97: FCH - FCS 1:1, FCS - FCH 2:0; 97/98: FCH - FCS 1:1, FCS - FCH 1:3; 98/99: FCH - FCS 0:0, FCS - FCH 3:0, Oberliga, 07/08: FCH - FCS 1:1, FCS - FCH 1:1. Bilanz: 23 FCS-Siege, zehn FCH-Siege, 19 Remis. kip

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