FCS gegen FC Homburg Luginger mit FC Homburg beim 1. FC Saarbrücken

Saarbrücken · Für den Homburger Trainer Jürgen Luginger ist das Saarderby beim 1. FC Saarbrücken eine Rückkehr zu seinem Ex-Verein.

 Zum Trainerjob gehört auch Schreibtischarbeit: Von Juli 2010 bis September 2013 war Jürgen Luginger beim 1. FC Saarbrücken beschäftigt. Er hielt die Blau-Schwarzen drei Spielzeiten lang in der 3. Liga und musste schließlich nach einem schlechten Saisonstart gehen. Foto: Becker&Bredel

Zum Trainerjob gehört auch Schreibtischarbeit: Von Juli 2010 bis September 2013 war Jürgen Luginger beim 1. FC Saarbrücken beschäftigt. Er hielt die Blau-Schwarzen drei Spielzeiten lang in der 3. Liga und musste schließlich nach einem schlechten Saisonstart gehen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

"Football's coming home" von der englischen Band Three Lions ist längst eine der Fußball-Hymnen schlechthin. Vielleicht läuft das Lied ja auch am Samstag, wenn Jürgen Luginger als neuer Trainer des Regionalligisten FC Homburg auf seinen Ex-Verein, den 1. FC Saarbrücken, trifft. Allerdings nicht im vertrauten Ludwigspark, sondern im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen (14 Uhr). "Ich hatte beim FCS eine erfolgreiche und schöne Zeit. Darum freue ich mich auf das Spiel. Dass es nicht im Ludwigspark stattfindet, ist brutal schade", sagt Luginger.

Vom 1. Juli 2010 bis zum 5. September 2013 war der heute 49-jährige Ergoldinger als Cheftrainer beim FCS. Über drei Jahre - ein Rekord in der jüngeren Vereinsgeschichte. Länger als alle seine Nachfolger und bislang auch erfolgreicher. Denn unter Luginger blieb der FCS in der 3. Liga zwischen März (1:2 beim SV Wehen Wiesbaden) und November 2011 (1:4 bei Jahn Regensburg) in 21 Spielen hintereinander unbesiegt. Am 11. August 2010 schafften die Blau-Schwarzen mit ihm an der Seitenlinie sogar den höchsten Drittliga-Sieg überhaupt. Mit 7:0 wurde der FC Carl Zeiss Jena in seinem Stadion überrollt. "Tolle Erinnerungen, die bleiben. Dieter Ferner und ich lagen auf einer Wellenlänge", erinnert sich Luginger an die Zeit, als er Übungsleiter und der heutige Vize-Präsident Ferner noch Sportdirektor war. Luginger hatte das frühere Torwart-Idol nach dem Drittliga-Aufstieg als Trainer beerbt.

Drei Mal holte Luginger den Saarlandpokal, schaffte im August 2013 im DFB-Pokal einen 3:1-Sensationserfolg über Bundesligist Werder Bremen. Wochen später war er weg - und es kam nach dem "zu weichen" Luginger der "harte Hund" Milan Sasic. Der Kroate durfte auf Einkaufstour gehen - mit finanziellen Mitteln, die unter Luginger unvorstellbar waren. Sasic scheiterte kläglich. "Das ist alles eine sportliche Ewigkeit vorbei", will Luginger kein schlechtes Wort über damals verlieren. Nachtreten ist nicht sein Stil.

Nach Saarbrücken führte der Weg über Leverkusen nach Schalke - bei beiden Clubs war er für die U23, die zweite Mannschaft, verantwortlich. "Es war eine tolle Erfahrung, in so großen Vereinen in Leistungszentren mit jungen Spielern zu arbeiten", sagt der Ex-Profi. "Auf Schalke war es aber jedes Jahr ein Kampf, mit vielen jungen Spielern aus der U19 eine Mannschaft zu formen und die sportlichen Ziele zu erreichen. Die Top-Talente gehen halt direkt nach oben."

Darum war ihm auch klar, dass er wieder mit einer ersten Mannschaft arbeiten wollte. "Aber die Verzahnung zwischen Profis und Knappenschmiede, das war eine spannende und lehrreiche Zeit." Cheftrainer auf Schalke, "auf diese Idee sind die Verantwortlichen nicht gekommen", scherzt er.

Lugingers Kontakt ins Saarland ist nie abgerissen, auch weil er in Saarbrücken seine heutige Lebensgefährtin kennenlernte. Beide wohnen nun mit ihrer gemeinsamen fünfjährigen Tochter in Neunkirchen. Der Wechsel zum FC Homburg war somit sehr naheliegend. "Ich wollte vom Saarland aus schauen, wie es mit der Karriere weitergeht. Donnerstags hat mich Homburgs Sportchef Angelo Vaccaro angerufen, Freitag haben wir uns getroffen, und Samstag war ich dann da", erzählt der Neu-Homburger, der wie beim FCS den bisherigen Stab übernimmt - heutzutage keine Selbstverständlichkeit. "Warum sollte ich nicht? Mit Andreas Fellhauer habe ich damals ja auch gut harmoniert. Was ich bisher sagen kann: Der FCH ist sehr gut aufgestellt. Da gibt es keinen Grund, was zu ändern. Es gibt Zweitligisten mit schlechteren Möglichkeiten."

Am Samstag kommt der Ex-Blau-Schwarze als Grün-Weißer zurück. "Es ist natürlich was Besonderes. Aber wenn das Spiel angepfiffen wird, ist man fokussiert auf seine Mannschaft", sagt Luginger: "Die FCS-Fans werden auch für ihre Mannschaft sein, aber ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu ihnen. Darum freue ich mich auf die Stimmung und darauf, viele Leute wiederzusehen." Es ist halt doch eine Art Nachhause-Kommen.

 Etwas ergraut kehrte Luginger vor rund zwei Wochen ins Saarland zurück – jetzt als Trainer des Regionalligisten FC Homburg. Foto: Hagen

Etwas ergraut kehrte Luginger vor rund zwei Wochen ins Saarland zurück – jetzt als Trainer des Regionalligisten FC Homburg. Foto: Hagen

Foto: Hagen

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