Besetzung der LSVS-Vorstandsposten König hat die Beschleunigung des Verfahrens in der Hand

Saarbrücken · LSVS-Aufsichtsratschef kann Berufung der Vorstände vorantreiben, weil es kein Patt mehr gibt. Anträge auf außerordentliche Mitgliederversammlung.

  Ex-LSVS-Präsident Adrian Zöhler (links) spricht mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz König. Das Foto entstand bei der Wahl Königs Ende Januar.

Ex-LSVS-Präsident Adrian Zöhler (links) spricht mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz König. Das Foto entstand bei der Wahl Königs Ende Januar.

Foto: Thomas Wieck

„Die persönlichen Beweggründe haben wir alle zu respektieren, denn die Gesundheit ist unser höchstes Gut.“ Diese Zeilen schrieb Heinz König, der Vorsitzende des LSVS-Aufsichtsrates, in seiner 17 Zeilen langen Antwort an Adrian Zöhler, der am Montagnachmittag überraschend als LSVS-Präsident und -Aufsichtsratsmitglied zurückgetreten war. Das eher unterkühlte Verhältnis der beiden spiegelt dieser Satz der Nachricht wieder: „Für Ihre ehrenamtliche Tätigkeit in diesem Gremium seither und Ihre kritische Begleitung der nicht immer einfach zu lösenden Sachfragen danke ich Ihnen im Namen des Aufsichtsrats.“

Das ursprünglich neunköpfige Gremium besteht nach dem Rückzug Zöhlers und von Bodo Wilhelmi vor einigen Wochen nur noch aus sieben Mitgliedern. „Der Aufsichtsrat wäre auch mit fünf Personen noch handlungsfähig“, erklärte König auf SZ-Anfrage. Dass die neue Konstellation im Gremium die ins Stocken geratene Besetzung der beiden neuen, hauptamtlichen Vorstandsposten im Verband nun beschleunigen könnte, wollte der Unternehmer zumindest nicht verneinen. „Mathematisch gesehen kann es nun im Aufsichtsrat keine Patt-Situation mehr geben“, sagte König: „Wir wollen das Verfahren nun rechtssicher fortführen.“ Ein Rechtsberater prüfe derzeit, ob zum gegenwärtigen Zeitpunkt des Verfahrens noch weitere Bewerber-Kandidaten zugelassen werden müssen. „Danach wird es eine Aufsichtsratsitzung geben, in der die Schar der Bewerber festgelegt wird, und eine weitere, in der dann entschieden wird“, sagte König.

Der Saarländische Bergsteiger- und Skiläuferbund (SBSB) – er hatte König bei der LSVS-Mitgliederversammlung im Januar überraschend als Kandidat für den neu zu wählenden Aufsichtsrat vorgeschlagen – hatte schon in der vergangenen Woche Nach- oder Neuwahlen für den Aufsichtsrat gefordert. Mittlerweile haben sich nach SZ-Informationen mehrere Fachverbände diesem Antrag auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung des LSVS angeschlossen. Um eine solche Versammlung erreichen zu können, müssen die Antragsteller mindestens über ein Drittel der vorhandenen Gesamtdelegierten des LSVS hinter sich haben. Dieses Ziel war am Dienstag fast erreicht.

„Grundsätzlich ist es sinnvoll, Nachwahlen durchzuführen – oder auch Neuwahlen. Es macht keinen Sinn, die nächsten Jahre einfach so dezimiert weiterzuarbeiten“, sagte König, der zunächst aber sein Hauptaugenmerk auf den Abschluss des Bewerbungsverfahrens richten möchte: „Ich werde den Kurs der Professionalisierung im LSVS weiter beharrlich verfolgen und mich nicht durch Schützen links oder rechts beeinträchtigen lassen. Genau das ist nämlich unser Auftrag. Wir müssen Denk- und Handlungsweisen für die Zukunft verändern.“

Verändert hat sich durch den Rücktritt von Adrian Zöhler auch die Arbeit im LSVS-Präsidium, das nach der Bestellung der neuen Vorstände vom Aufsichtsrat abgelöst wurde. In einer Mail der aktuellen LSVS-Hauptgeschäftsführerin Karin Becker an die Sportfachverbände am Dienstagvormittag, in der sie das Rücktrittsschreiben von Zöhler weiterleitete, teilte Becker mit, dass die beiden Vizepräsidenten Bodo Wilhelmi und Gottfried Hares die Geschäfte weiterführen werden. Wilhelmi und Hares sind mit den drei verbliebenen Präsidiumsmitgliedern Margret Klein-Raber, Sabine Glück und Frank Liedke dafür zuständig, über den Antrag der Fachverbände auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung zu befinden. Sollte die Drittel-Mehrheit erreicht werden, müsste die Mitgliederversammlung innerhalb von zwei Monaten durchgeführt werden.

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