"London 2012 klingt reizvoll"

Rom. "Es gibt immer wieder neue Motivation", sagte Britta Steffen vor der Schwimm-WM. Rom soll nur Zwischenstation zu den nächsten Olympischen Spielen sein. "London 2012 klingt für mich reizvoll, weil meine Eltern versprochen haben, dort zuzuschauen, wenn ich starten sollte. Meine Eltern haben noch nie einen internationalen Wettkampf vor Ort erlebt

Rom. "Es gibt immer wieder neue Motivation", sagte Britta Steffen vor der Schwimm-WM. Rom soll nur Zwischenstation zu den nächsten Olympischen Spielen sein. "London 2012 klingt für mich reizvoll, weil meine Eltern versprochen haben, dort zuzuschauen, wenn ich starten sollte. Meine Eltern haben noch nie einen internationalen Wettkampf vor Ort erlebt. Dafür lohnt es sich doch", so die 25 Jahre alte Berlinerin.

An diesem Samstag kämpft Britta Steffen in der italienischen Hauptstadt zusammen mit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach, für Hamburg um die WM 2013. Eine Weltmeisterschaft im eigenen Land als Plattform für das Karriere-Ende, das hätte doch etwas ganz Besonderes.

In Rom will Britta Steffen aber erst einmal ihre Titel-Sammlung komplett machen. Mit Weltrekord ist sie bei den deutschen Meisterschaften in die Favoritenrolle über 100 Meter Freistil geschwommen. Favoritenrolle oder Herausforderung, das ist ihr gleich.

"Es ist beides, aber ich denke nicht den ganzen Tag darüber nach", sagt sie, "bis jetzt bin ich mit Druck ganz gut fertig geworden und an Herausforderungen zu wachsen, ist doch auch schön."

Steffen hat Freude am Schwimmen. "Wenn das für mich nur Stress wäre, würde ich es nicht machen. Mir macht Schwimmen unheimlich viel Spaß und seit Peking mehr als je zuvor", sagt sie. Das Wirtschaftsingenieur-Studium ist im knallharten Training die richtige Ablenkung. Denn: Nur Schwimmen, das geht auch nicht.

Was sie stört, ist die Entwicklung zum High-Tech-Sport. Die ganze Anzugdiskussion geht ihr auf die Nerven. Steffen: "Ich bedaure, dass die neuen Anzüge eine gute Schwimmtechnik unwichtiger machen, und bin dafür, dass im Jugendbereich darauf verzichtet wird."

In Rom werden die neuen Anzüge für eine Weltrekordflut sorgen. "Zumindest werden dann alle ähnliche Bedingungen haben, und das ist ja auch schon was." In einem ist sich Britta Steffen aber sicher: Auch sie wird Weltrekord schwimmen müssen, wenn sie sich in Rom den Traum vom WM-Titel erfüllen will.

Auf einen Blick

Schwimm-WM in Rom, Entscheidungen:

Männer, Kunstspringen 1 m: 1. Qin Kai (China) 449,00 Pkt.; 2. Zhang Xinhua (China) 445,90; 3. Matthew Mitcham (Australien) 440,20; 4. Peter Waterfield (Großbritannien) 432,60; 5. Illja Kwascha (Ukraine) 413,10; 6. Javier Illana (Spanien) 395,55; ...11. Pavlo Rozenberg (Aachen) 320,65; 34. Michael Annas (Berlin) 231,25 (Vorkampf)

Vorkämpfe, Frauen, Turmspringen 10 m, Vorkampf (1-18 im Halbfinale): 1. Chen Ruolin (China) 388,65 Pkt.; 2. Melissa Wu (Australien) 359,80; 3. Kang Li (China) 342,40; 4. Christin Steuer (Riesa) 336,60; 5. Alexandra Croak (Australien) 323,85; 6. Roseline Filion (Kanada) 322,35; ...14. Nora Subschinski (Berlin) 301,75. dpa