"London 2012 ist ein bisschen weit weg"

Saarbrücken. "Olympia fehlt, und das tut irgendwie weh", seufzt Tischtennis-Ass Jörgen Persson (Foto: dpa). Was hat der mittlerweile 43-jährige Schwede nicht schon alles erreicht. Europameister 1986, Weltmeister 1991, mit der schwedischen Mannschaft konnte er bereits sechs Europa- und drei Weltmeisterschaften gewinnen. Aber Olympiasieger - das wurde er nie

Saarbrücken. "Olympia fehlt, und das tut irgendwie weh", seufzt Tischtennis-Ass Jörgen Persson (Foto: dpa). Was hat der mittlerweile 43-jährige Schwede nicht schon alles erreicht. Europameister 1986, Weltmeister 1991, mit der schwedischen Mannschaft konnte er bereits sechs Europa- und drei Weltmeisterschaften gewinnen. Aber Olympiasieger - das wurde er nie.

Heute spielt der Schwede mit seinen 43 Jahren noch immer erfolgreich Tischtennis, in der Tischtennis-Bundesliga beim SV Plüderhausen. Am Montag unterlag er mit dem SV beim 1. FC Saarbrücken 2:3. Gegen Bojan Tokic gewann er, gegen Chu Yan Leung verlor er.

Zur absoluten Weltelite gehört Persson heute nicht mehr. "Es ist ein tolles Gefühl, wenn man die Nummer Eins in der Welt ist", erinnert sich Persson lächelnd. Er ist sich bewusst, dass er nicht ewig weiterspielen kann. "Ich werde jetzt erst mal Jahr für Jahr weiterspielen und abwarten", meint Persson, "irgendwann reicht es dann auch im Alter". Wenn es soweit ist, wird er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen können. Seine Frau und seine drei Kinder wohnen in Norwegen. "Das ist ein sehr spezielles Leben, aber man gewöhnt sich dran", erklärt Persson. Bereits mit sechs Jahren hat er in Schweden zu Ball und Schläger gegriffen, seitdem hat Tischtennis sein Leben geprägt. "Ich habe drei große Vorbilder in Schweden gehabt", erklärt der 43-Jährige, "die drei Legenden Stellan Bengtsson, Kjell Johansson und Hans Alser. Deswegen habe ich angefangen". Profi wurde er bereits mit 17 Jahren - und ist seitdem aus der Tischtenniswelt nicht mehr wegzudenken.

"Das schönste war die Weltmeisterschaft 1991, da hat sich mein Traum erfüllt", schwelgt Persson in seinen Erinnerungen. Der Moment, auf dem Podium zu stehen, das ist ein Gefühl, das der Schwede niemals vergessen kann. "Und die Möglichkeiten, was man alles mit so einem kleinen Ball machen kann, begeistern mich", schwärmt Persson, "natürlich kommt irgendwann ein bisschen Routine rein, aber auch nach 25 Jahren kann man sich noch entwickeln. Und das macht Spaß." Spaß hat er auch immer wieder beim "energis Masters", dem Turnier in Saarbrücken, wo er im Januar wieder Gast sein wird. Persson freut sich schon: "Ich will auf jeden Fall bis ins Halbfinale kommen."

Wie oft er diesen Satz noch sagen kann, bis er seine Karriere beendet, ist ihm selbst noch nicht klar. "Irgendwann ist es soweit, das wird sehr schwierig", meint er wehmütig. Dass er niemals Olympia gewinnen konnte, wurmt ihn am meisten. "Und London 2012 ist ein bisschen weit weg", gesteht er lächelnd ein.

Auf Einen Blick

Das sechste "energis Masters" findet am 16. Januar 2010 in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken statt. Karten sind bei der Firma Sport Schreiner (Telefon (0 68 98) 29 09 01) und bei Veranstalter MH Sportmarketing (Telefon (06 81) 95 90 488) erhältlich. Neben dem Schweden Jörgen Persson werden unter anderem Timo Boll, Michael Maze und Jan-Ove Waldner teilnehmen. cjo

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