Lokale Helden sorgen für Vorfreude

Rehlingen · Mit den saarländischen Athleten fiebern die Zuschauer im Bungertstadion immer ganz besonders. In diesem Jahr wollen die Rehlinger Annett Horna und Christian Reif beim Pfingstsportfest vorne mitmischen.

Natürlich verleihen die internationalen Stars dem Rehlinger Pfingstsportfest eine besondere Note. Aber sie sind nicht alles. "Die Atmosphäre ist einfach sehr persönlich", findet Annett Horna, die am Pfingstmontag die 800 Meter laufen wird. "Vor allem wegen der Nähe der Fans ist die Stimmung hier so gut", betont ihr Rehlinger Vereinskollege Christian Reif.

Horna und Reif sind die "lokalen Helden" des LC Rehlingen, die für große Vorfreude in den Reihen des Organisationsteams um Lutwin Jungmann und Werner Klein mitverantwortlich sind. Mit Reif findet der Weitsprung nach über 25 Jahren zurück ins Programm des Pfingstsportfests. Dabei beschreitet der Europameister oft ungewöhnliche Wege, um sich weiter zu entwickeln. Sogar aus der Kooperation der Ballettschule "Donlon Dance Company" mit dem Olympiastützpunkt des Saarlandes erhofft er sich mehr als nur einen pressewirksamen Effekt. "Es macht immer Sinn, über seinen Tellerrand hinauszusehen", ist Reif, der bei der Hallen-EM in diesem Jahr Bronze gewonnen hat, überzeugt.

Ob beim Ballett oder anderen Methoden: Reif ist für alles offen, was ihn weiterbringt. Nichts ist ihm zu ungewöhnlich, um in der Erfolgsspur zu bleiben. "Man kann überall etwas lernen", betont er, "es gibt immer Möglichkeiten, seine Leistung auszubauen - erst recht, wenn es wie beim Weitsprung nur um wenige Zentimeter geht." Zentimeter, die für Reif den großen Unterschied machen können: "Erfolg und Niederlage liegen immer verdammt eng beieinander."

Zwar ist Reif von seiner persönlichen Bestmarke (8,47 Meter) noch entfernt, aber seine Sprünge in diesem Jahr (8,01, 8,06 und 8,07 Meter) würden reichen, den seit 40 Jahren bestehenden Stadionrekord des Franzosen Jack Pani (7,78) zu knacken. Auch auf der in die Jahre gekommenen Rehlinger Weitsprunganlage. "Die Bahn ist gut abgehangen", gibt Meeting-Direktor Lutwin Jungmann zu, "und der Sand der Grube muss im letzten Meter noch etwas gelockert werden."

Dort will Reif landen. "Ich bin gut drauf und hoch motiviert", sagt er. Ausreden jedenfalls gibt es für ihn nicht: "Jeder, der sich Weitspringer nennt, kann hier springen. Die Bahn ist 50 Meter lang, hat einen Absprungbalken, und in der Grube ist Sand."

Während Reif, mit Ausnahme des Polen Tomasz Jaszczuk, mehr oder weniger gegen sich selbst springen muss, hat Annett Horna mit der Marokkanerin Halima Hachlaf, den Polinnen Sylwia Ejdus und Danuta Urbanik sowie den beiden Sujew-Schwestern Diana und Elina ernsthafte Konkurrenz auf den 800 Metern. Sie visiert eine Zeit um die 2:04 Minuten an. "Auf jeden Fall will ich vorne um die ersten drei Plätze mitlaufen", betont die deutsche Hallenmeisterin über 1500 Meter. Das Rehlinger Publikum dürfte sie bei ihrem Heimdebüt am Pfingstmontag sicher auf ihrer Seite wissen.

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