Sinsheim. Joachim Löw will die Spanier als Fußball-Branchenführer ablösen. "Wir wollen in Europa die Nummer 1 sein", sagte der Bundestrainer vor dem Testspiel gestern Abend in Sinsheim gegen Uruguay. Die deutsche Elf ließ Taten folgen. Sie gewann die Wiederauflage des Spiels um Platz drei bei der Weltmeisterschaft 2010 nach Toren von Mario Gomez (20. Minute) und Andre Schürrle (35.) mit 2:1 (2:0). Für Uruguay war Walter Gargano in der 48. Minute erfolgreich. Bei der WM hatte Deutschland gegen Uruguay mit 3:2 gewonnen.Deutschland ist nach Spanien und England die Nummer drei in Europa. 1996 gab's bei der Europameisterschaft in England den letzten Titel - deutsche Clubs konnten ein Jahrzehnt lang keinen Titel in Europa gewinnen.

Wie Löw die Wachablösung schaffen will? "Ich hänge die Messlatte viel höher als früher." 24 Stunden vor der Partie gegen Uruguay konnten sich die Nationalspieler im TV beim 3:1 des FC Barcelona im Champions-League-Finale gegen Manchester United anschauen, was er von ihnen erwartet. Löw kündigte ein härteres Auswahlverfahren an, um bei der EM 2012 oder spätestens bei der WM 2014 seine Bundestrainer-Zeit mit einem Titel krönen zu können. "Ich weiß jetzt, wie gut man sein muss, um die Spanier zu schlagen. Diesen Anspruch werden nicht alle unsere jungen Spieler erfüllen", sagte er - und wies damit die aufstrebende Generation um Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Sven Bender und Mario Götze von Meister Borussia Dortmund darauf hin, dass er weitere Steigerungen verlangt. "Wir hatten bei der WM Glück, dass junge Spieler wie Manuel Neuer, Thomas Müller und vor allem Mesut Özil durchgestartet sind. Sie haben uns und der ganzen Welt gezeigt, welche Klasse sie haben. Dies müssen andere noch zeigen. Die Messlatte in der Nationalmannschaft liegt höher als in der Bundesliga", verdeutlichte Löw. dpa