Stuttgart. Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat Verständnis für Jens Lehmanns Wunsch nach einer Rückkehr in die Nationalmannschaft. Er lässt dem 39 Jahre alten Torwart des VfB Stuttgart für die Weltmeisterschaft 2010 eine Hintertür offen. Löw setzt in der Torhüterfrage zwar auf Robert Enke (Hannover 96), René Adler (Bayer Leverkusen), Tim Wiese (Werder Bremen) und Manuel Neuer (FC Schalke) und sagt: "Wir haben absolutes Vertrauen in unsere vier Torhüter. Wir gehen davon aus, dass sie sich noch weiter verbessern werden. Deshalb ist Jens jetzt kein Thema." Löw sagt aber auch, unter bestimmten Umständen könnte Lehmann zurückkehren: "Ich gehe davon aus, dass sich an der jetzigen Situation nichts ändert. Aber natürlich kann es Verletzungen oder Formkrisen geben." Lehmann bestritt 2008 im Europameisterschafts-Finale gegen Spanien (0:1) sein letztes Länderspiel. Er hatte gesagt: "Die Wahrscheinlichkeit, dass 2010 Bedarf da sein wird, ist groß." Dies hatte zu Verärgerung bei den anderen Torhütern geführt. "Der ist völlig überschätzt und abgedreht. Er soll sich mal an sein Gegentor in Bochum erinnern. Schade, er war mal ein netter Typ, bevor er nach Stuttgart ging", sagte Wiese. Er betonte: "Ich spreche auch im Sinne der anderen Torhüter." Auch Kevin Kuranyi strebt die Rückkehr in die Nationalelf an. "Das wäre mein größter Wunsch", sagt der Stürmer. Auch sein Verein FC Schalke macht sich für eine Begnadigung stark. Der 27-Jährige hatte sich am 11. Oktober 2008 während des WM-Qualifikationsspiels gegen Russland (2:1) von der Mannschaft abgesetzt. Er wird seither von Bundestrainer Löw nicht mehr berücksichtigt. Kuranyi sagt, er habe "einen großen Fehler gemacht und seitdem dafür gebüßt. Ich habe daraus gelernt, so etwas kommt nie wieder vor". dpa