Löw hat Rekord im Visier

Hamburg. Fußball-Deutschland freut sich bereits auf Südafrika. Aber Bundestrainer Joachim Löw will erst einmal einen Rekord knacken. Er möchte die Qualifikation für die Weltmeisterschaft mit einem Sieg gegen Finnland abschließen. Denn dann hätte Deutschland neun Siege auf dem Konto. Und das gab es in der WM-Historie noch nie

Hamburg. Fußball-Deutschland freut sich bereits auf Südafrika. Aber Bundestrainer Joachim Löw will erst einmal einen Rekord knacken. Er möchte die Qualifikation für die Weltmeisterschaft mit einem Sieg gegen Finnland abschließen. Denn dann hätte Deutschland neun Siege auf dem Konto. Und das gab es in der WM-Historie noch nie. 1982 war der deutschen Elf mit acht Siegen die maximale Ausbeute gelungen. "Wir haben den letzten Schritt gemacht. Wir können nicht nachlassen, auch für die Zuschauer", sagte Löw vor der Partie morgen (18 Uhr/ARD) in der mit 51 500 Plätzen ausverkauften Hamburger Arena. "Natürlich ist es nicht immer leicht, sich nach einem entscheidenden Spiel noch einmal hundertprozentig zu motivieren. Aber man merkt die Begeisterung, jeder will dabei sein", berichtete Teammanager Oliver Bierhoff. Das betrifft auch Kapitän Michael Ballack, den auf der Jagd nach seinem 100. Länderspiel eine Knöchelblessur nicht aufhalten soll. Es wäre Ballacks 97. Einsatz. Und auch die Nachrücker sind heiß. "Ich will wieder in die Mannschaft kommen", sagte Piotr Trochowski (Hamburger SV).Löw wird denn auch nach dem 1:0 gegen Russland die Elf von Moskau verändern. Doch als Freundschaftskick sieht er den bedeutungslosen Abschluss der Qualifikation nicht. Andreas Beck (1899 Hoffenheim) und Trochowski rücken in die Startelf. Cacau (VfB Stuttgart), Marko Marin (Werder Bremen) und Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg) sollen Einsatzzeiten bekommen. Den in Moskau debütierenden Jerome Boateng, der wegen seiner Gelb-Rot-Sperre fehlt, ordnet Löw bereits als Kader-Stammkraft ein. Spieler wie Holger Badstuber (Bayern München), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Benedikt Höwedes (Schalke 04) oder Toni Kroos (Bayer Leverkusen) stehen unter Beobachtung und dürfen bald mit A-Länderspielen rechnen. "Das Gute ist ja, dass wir jetzt eine viel größere Auswahl haben, als sie manch einer meiner Vorgänger hatte", erklärte Löw, der die DFB-Elf wohl auch nach der WM trainieren wird. Vertragsgespräche mit der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes soll es in den kommenden Wochen geben. "In aller Ruhe und ohne Druck", betonte Löw, der auch für seinen Trainerstab eine Verlängerung anstrebt. Erst will der 49-Jährige jedoch mit seinem Stab eigene Vorstellungen einer künftigen Arbeit festzurren, danach mit DFB-Chef Theo Zwanziger sprechen. "Erst einmal wollen wir intern weiter die Ziele abstecken", sagt Bierhoff, dessen Vertrag wie der von Löw mit der WM (11. Juni bis 11. Juli 2010) in Südafrika endet.Mit einer Verlängerung seines seit 2006 laufenden Vertrages bis 2012 würde Löw mit Franz Beckenbauer und dem verstorbenen Jupp Derwall gleichziehen. Sie trainierten die Nationalelf jeweils sechs Jahre lang. Seit Berti Vogts (acht Jahre) hatten es Erich Ribbeck auf zwei, Rudi Völler auf vier und Jürgen Klinsmann auf zwei Jahre gebracht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort