Skandal beim Landessportverband Linken-Chef Flackus fordert Neuwahlen beim LSVS

Saarbrücken · Präsidiumsmitglieder sollen Ämter niederlegen.

 Linken-Chef Jochen Flackus fordert eine Personal-Erneuer­ung beim LSVS.

Linken-Chef Jochen Flackus fordert eine Personal-Erneuer­ung beim LSVS.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Die Linke im saarländischen Landtag hat sämtliche Präsidiumsmitglieder des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) aufgefordert, ihren Hut zu nehmen. Parteichef Jochen Flackus schlug gestern vor, die im September anstehende Neuwahl des Präsidiums vorzuziehen. „Auch im Interesse der vielen Aktiven in den Sportverbänden ist ein Neuanfang beim LSVS dringend erforderlich. Die Mitglieder des Präsidiums sollten diesem nicht im Wege stehen“, sagte Flackus gestern.

Nach all dem, was bisher bekannt sei, gebe es beim LSVS seit Jahren keine geordnete Geschäftsführung, keine ordentliche Rechnungslegung und keine transparente Personalpolitik. Die Kontrollorgane hätten versagt. Die bisherige Darstellung, allein beim freigestellten Hauptgeschäftsführer Paul Hans lägen Verfehlungen vor, sei nicht haltbar. Die bisher vorliegenden Bilanzen zeigten, dass sich der Verband seit langem finanziell in großen Schwierigkeiten befinde. Das müsse dem Präsidium bekannt gewesen sein.

Flackus regte auch an, über eine neue Rechtsform für den LSVS nachzudenken. Er schlug vor, den Verband in eine gemeinnützige GmbH umzuwandeln. Die Mitgliedsverbände würden dann zu Gesellschaftern, die Geschäftsführung und Aufsichtsrat entlasten müssen.

Außerdem forderte Flackus angesichts der LSVS-Affäre, die Ämterhäufung von Abgeordneten in Aufsichtsräten und Verwaltungsräten zu begrenzen. Eine entsprechende Initiative werde die Linksfraktion in den Landtag einbringen. Dies dürfte insbesondere auf LSVS- und Landtagspräsident Präsident Klaus Meiser (CDU) zielen, der zusätzlich in mehreren Aufsichts- und Verwaltungsräten sitzt.

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